Studien über die pathologische Anatomie der Erworbenen Linsenluxationen : nebst Beiträgen zur Kenntnis der pathologischen Anatomie der Spontanresorption der Linse in Geschlossener Kapsel und der traumatischen Irisablösung / von Fritz Ask.

  • Ask, Fritz.
Date:
1913
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Credit: Studien über die pathologische Anatomie der Erworbenen Linsenluxationen : nebst Beiträgen zur Kenntnis der pathologischen Anatomie der Spontanresorption der Linse in Geschlossener Kapsel und der traumatischen Irisablösung / von Fritz Ask. Source: Wellcome Collection.

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    Auge eines 50 jähr. Pat. wegen Drucksteigerung enukleiert wurde, ergab die ana- tomische Untersuchung in der Hauptsache folgendes: Proliferationserscheinungen des Hornhautepithels („Pannus glaucomatosus). Iris etwas zurückgezogen, Vorderkammer oben tief, unten verengt, keine Ver- wachsungen der Iriswurzel; Kammerwinkel überall offen. Canalis Schlemmii oben und unten nachweisbar, leer. Linse getrübt, geschrumpft, nach unten verschoben, schlotternd. Kapsel erhalten, gefaltet. Zonulafasern unten entspannt, oben zerrissen. Ziliarkörper atrophisch, ohne Spur von Entzündung. Retroziliäres Staphyloma sclerae. Glaskörper verflüssigt, Aderhaut und Netzhaut atrophisch. Ihre Gefässe mit sehr verdickten Wandungen, oft sogar ganz obliteriert. Tiefe glaukomatöse Sehnervenexkavation. In Tersons zweitem Falle entstand nach heftiger stumpfer Gewalt eine intraokuläre Blutung; nach mehreren Jahren Glaukom, die Linse in der Vorder- kammer (?), zog sich nach ausgeführter Skleralpuuktion zurück. Anatomisch zeigten sich Canalis Schlemmii und Ligam. pectinatum unten zusammengedrückt, nicht verwachsen. Iris nach vorne gedrängt, Vorderkammer besonders unten flach. Irisgewebe leicht irritiert. Kern Vermehrung, Linse nach vorne verschoben, das Pupillargebiet ausfüllend, in die Vorderkammer hineinragend. Zugleich auch seitlich disloziert, die Vorderfläche unten mit der Hinterfläche der Iris verwachsen, Linsenäquator oben den Pupillarrand tangierend. Zonula zerrissen. Ziliarkörper irritiert. Kern Vermehrung; Aderhaut kaum verändert. Netzhaut hoch- gradig degeneriert. Glaskörperverflüssigung. Wintersteiners (1894) Fall betraf das rechte Auge eines 37jähr. Mannes, welches 4 Tage nach einer Schrotkorn Verletzung weggenommen wurde. Eintrittsöffnung (von 1 mm Durchmesser) des Schrotkörnchens unmittelbar unter dem Hornhautrande, Ligam. pect, an der Einschussstelle zerrissen, Rissränder in den Wundkanal eingeschlagen. Ziliarkörper dieser Stelle entsprechend zerstört, Linsen- kapsel in der Äquatorgegend zum Bersten gebracht, Linse subluxiert nach oben, Netzhaut durch Bluterguss abgehoben. Hintere Perforationsöffnung des Wund- kanales unterhalb des Sehnervenkopfes. Iris vollständig verschwunden. Von mikroskopischen Details zu erwähnen: ein gewisser Kernreichtum des Hornhautstroma, Deszemetika und die hinteren Hornhautlamellen grob gewellt. In der Schusswunde (neben einer Zilie) Glaskörper und Blutzellen, Leukozyten in Zügen angeordnet und streckenweise mit grobkörnigem, dunkelbraunem Pigment angefüllt. Einzelne Pigmentkörnchen frei, ebenso in dem entzündlichen Gewebe der Sklera selbst längs der Rissränder; letztere sogar eine Strecke weit von einer kontinuierlichen Lage pigmentführenden Zellen (aus dem retinalen Pigmentblatt der Iris) ausgekleidet. Von der Iris, auch an der Ansatzstelle, nirgends allergeringster Rest zu entdecken. Die Gegend der Irisbasis durch eine tiefe, in den vorderen Teil des Ziliarkörpers eindringende, die Vorderfläche des M. ciliaris vollständig biossiegende Höhle eingenommen (Regenbogenhaut also nicht an ihrer Wurzel abgerissen, sondern aus dem Strahlenkörper herausgerissen). Die erwähnte Höhle nach vorne vom Ligam. pect, begrenzt, dessen Balkenwerk fast an keiner Stelle unversehrt, streckenweise selbst in ganzer Dicke eingerissen war. Canalis Schlemmii an seiner Hinterwänd stellenweise eröffnet. Circulus arteriosus iridis major z. T. ganz zerstört, z. T. dessen Äste knapp an ihrem Ursprung ab- oder ausgerissen. Ziliar- fortsätze alle ziemlich weit gegen die Hornhaut vorgerückt, einige mit der Neigung, sich gegen die oben erwähnte Höhlung einzurollen.