Über Craniosclerosis totalis rhachitica und verdickte Schädel überhaupt nebst neuen Beobachtungen jener Krankheit : ein monographisches Programm zu dem dreihundertjährigen Jubelfest der Universität Jena / von E. Huschke.

  • Huschke, Emil, 1797-1858.
Date:
1858
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Über Craniosclerosis totalis rhachitica und verdickte Schädel überhaupt nebst neuen Beobachtungen jener Krankheit : ein monographisches Programm zu dem dreihundertjährigen Jubelfest der Universität Jena / von E. Huschke. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    9/68 (page 5)
    neben der Pfeilnaht dergleichen Exostosen zeigt. — Die crista frontalis interna springt sehr wenig hervor, ist aber etwas aufgetrieben und hat an ihren Seiten zwei Längenfurchen, die gegen den oberen Theil des Knochens divergiren und also einen doppelten Längenblutleiter anzeigen. b) Augenhöhle nt heile. Ihre obere Fläche weicht insofern vom Normalbau ab, als sie gegen die Siebplatte hin sehr abhängig ist und hier so ausgedehnt wird, dass beide wie zusammengeflossen erschei- nen, die eine die andere berührt und dadurch den hinteren Rand des Hahnekamms gänzlich verdeckt. Da- bei sind die juga cerebralia, welche sonst hier am schärfsten wie zugeschärfte Wellen hervorzutreten pfle- gen, nicht wesentlich verändert. Der Hahnekamm selbst, dicker als gewöhnlich, schaut kaum, wie aus einer tiefen Grube hinter dem foramen coecum, hervor. Dieses Loch ist übrigens eine Grube ohne alle Verbindung mit der Nasenhöhle. Desto weiter und tiefer sind dagegen die sulci arteriae me- ningeae anterioris, welche vor der crista galli an den Seiten der crista frontalis interna 1 Mill. breit und tief in die Höhe steigen. Es blieb folglich sämmtliches Blut, das die arteria ethmoidalis durch die sehr grossen foramina ethmoidalia in die Schädelhöhle führte, in dieser Höhle, um das Stirnbein zu er- nähren , was sonst grösstentheils mit dem nervus ethmoidalis durch das foramen cribrosum anterius nach der Nasenhöhle herabgeht. In der lamina cribrosa scheint nemlich überhaupt gar kein foramen cribrosum übrig zu sein. Die untere (Augenhöhlen-) Fläche ist zu flach und ohne Grube für die Thränendriise. Rech- terseits sind drei foramina ethmoidalia, linkerseits nur das foramen ethmoidale anterius, das aber viel grösser ist. Ueber diesen Löchern läuft in beiden Augenhöhlen von hinten nach vorn eine immer tiefer werdende Furche bis zur spina trochlearis, unter und um welche sie in die Höhe steigt. Sie deutet also den Verlauf der arteria ophthalmica an, welche durch ihren Puls der Hyperostose widerstanden hatte und in eine Furche zu liegen kam. — Der grosse Flügel und die lamina papyracea sind mit dein hinteren Rande der partes orbitales verwachsen. Dagegen ist eine sehr breite (10 Mill.) Naht vorhanden zwischen dem Stirn- und Thränenbein. c) Nasentheil kurz, aber sehr breit und dick. Seine incisura nasalis ist nemlich 50 Milk breit und 19 Milk dick. Die crista nasalis steht wenig vor und ist 15 Milk breit. 2. DIE SCHEITELBEINE. Jedes ist in gerader Linie gemessen 142 —146 Milk in der Mitte breit und 137 Milk lang. Die Curve aber ausgemessen, so beträgt die Breite und Länge 165 Milk Jedenfalls ist es also verhält- nissmässig sehr breit, mehr selbst als bei Brachycephalen. Seine Dicke aber beträgt längs der Kranz- naht in der Mittellinie 22 Milk, neben welcher die Dicke allmählich bis zu 9 Milk abnimmt, über der Schuppennaht aber plötzlich wieder zunimmt und in der Gegend der Naht selbst 20 Milk erreicht. Die Quadratfläche der äusseren Fläche beider Knochen beträgt 41,354 □Milk, ist also fast noch einmal so gross als bei einem gesunden weiblichen Schädel. Sie sind unter sich und mit dem Hinterhauptsbein, theilweis auch mit den Schlafbeinen durch Syno- stose verbunden und es fehlt also die Pfeilnaht und Lambdanaht gänzlich in beiden Knochentafeln. Dage- gen trennten sich die Scheitelbeine vollkommen von dem Stirnbein und dem grossen Flügel des Keilbeins durch eine weite Kranznaht. Die äussere Fläche hat dasselbe poröse und marmorglatte Aussehn wie das Slirnbein. Die Vergrösserung der vasa meningea zeigten auch hier die zahlreichen und vielfach verästelten Gefässfurchen.