Die chirurgischen Eingriffe bei Störungen des Bewegungsapparates der Augen / von E. Landolt.

  • Landolt, E. (Edmond), 1846-1926.
Date:
[1904?]
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Credit: Die chirurgischen Eingriffe bei Störungen des Bewegungsapparates der Augen / von E. Landolt. Source: Wellcome Collection.

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    Am 3. November 1 900 vollzogen wir die Vorlagerung des Externus mit sehr ausgiebiger Resektion aul* dem linken Auge. Eine Woche später betrug der Strabismus nur mehr 8^^, und die Projektion mit dem operierten Auge war richtig geworden, wenigstens wenn sich die Patientin der linken Hand bediente; mit der rechten griff sie noch ungefähr 4^’ nach links. 14 Tage nach dem linken operierten wir das rechte Auge in gleicher Weise (Vorlagerung mit ausgiebiger Resektion des Externus). Schon nach 2 Wochen konnte die Patientin mit beiden Augen gleichzeitig arbeilen, ohne von Doppelbildern gestört zu werden. Bei einer 3 Monate nach der Operation vorgenommenen Untersuchung ergab sich, dass homonyme Diplopie nur mehr in den äuRersten lateralen Blick- richtungen auftrat. Die Exkursionen des linken Auges betrugen (Fig. 29/>): Temporal 55*’ Nasal 4 5*’ Zusammen, d. h. totale Ex-1 |q^o kursion in der Rorizontalebene | statt 5*’; also Zunahme 50*’ » 55*’; » Abnahme 10*’ statt GO*’; also Zunahme 40*’ Die Exkursionen des rechten Auges sind wie folgt (Fig. 29/^): Temporal 45*’ statt 8*’; also Zunahme 37*’ Nasal 40*’ » 55*’; » Abnahme 15*’ Zusammen, d. h. totale Ex- kursion in der Rorizontalebene 85° statt 63*’; also Zunahme ^2*’ In diesem Falle ist die nasale Exkursion der Augen etwas verringert in- folge der starken Verkürzung der Extern!. Wir können uns darüber nicht wundern: Thut auch die Vorlagerung eines Muskels bis zum Rornhautrande, selbst mit mäßiger Resektion verbunden, der Wirkung seines Antagonisten keinen Eintrag, so kann dies nicht mehr der Fall sein bei einer so beträchtlichen Ver- längerung, wie sie die Korrektion der Paralyse beider Extern! erfordert. Hierbei ist jedoch wohl zu bemerken, dass die beiden Augen in unserem Falle viel mehr an Exkursion auf der Seite des vorgelagerten Muskels gewannen, als sie auf der entgegengesetzten Seite verloren. Die horizontale Ausdehnung des Blickfeldes des einen Auges ist um 22*’, das des anderen Auges gar um 40*’ ausgedehnter als vor der Operation. Die stärkste Rücklagerung beider Intern! mit totaler Aufhebung der nasalen Exkursionen würde nicht genügt haben, die Augen nin* auch parallel zu stellen, den Strabismus convergens zu korrigieren. Die auf beiden Augen ausgeführte Kombination der Tenotomie des Internus mit der Vorlagerung des Externus hätte die Augen zwar zum Parallelismus bringen können, sie hätte aber die nasale Exkursion auf beiden Augen so sehr geschädigt, dass die Patientin nicht mehr im stände gewesen wäre zu konvergieren. Sie hätte beim Sehen in die Nähe an gekreuztem Doppeltsehen gelitten, das viel störender gewesen wäre als ihr früheres gleichnamiges. Der Erfolg der Vorlagerung beider Extern! ohne Tenotomie der Interni da- gegen war ein so günstiger, dass, trotz der leichten Beschränkung der nasalen Exkursionen, die vorhandene Konvergenz genügt, um der Patientin binokulares Arbeiten in der Nähe zu gestatten, und sie vor jeder Asthenopie zu bewahren. Wir haben den Fall bis heute beobachtet. Das Resultat hat sich nicht verändert. Ist ein Heber oder Senker auch gänzlich gelähmt, so tritt doch nie eine so hochgradige Abweichung des Auges auf, wie bei Lähmung eines in