Beiträge zur Inhalations-Therapie in Krankheiten der Respirations-Organe / von Georg Lewin.

  • Lewin Georg Richard, 1820-1896.
Date:
1863
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Credit: Beiträge zur Inhalations-Therapie in Krankheiten der Respirations-Organe / von Georg Lewin. Source: Wellcome Collection.

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    ich mit einem festsitzenden harten Schleim zu kämpfen, den ich erst immer herunterdrücken muss, um frei sprechen zu können.« Ich hielt den Husten für catarrhalisch, verordnete die dafür passenden Mittel und Inhalation von warmen Infusen, die auch sehr bald ihre Wirkung zu thun schienen. Der Husten verschwand und ist bis heute nicht wiedergekehrt. Am 25. März 1863 stellte sich mir der Patient wieder vor, glücklich »während der für ihn gefähr- lichen Wintermonate keinen Hustenstoss gehabt zu haben.« Die Stimme klang mir, wenn auch nicht heiser, doch immer etwas belegt. »Nur wenn ich lange Zeit in einer heissen Stube verweile (— dies war der Fall gewesen —) wird die Stimme wieder etwas unrein« war die Autwort auf meine Frage über die Beschaffenheit der Stimme. — Die laryngoskopische Untersuchung ergab, dass bis auf eine noch vorhandene, nicht entzündliche Schwellung der Schleimhaut der Giess- beckcnknorpel und im geringeren Grade der hintern Larynxwand, alle anderen pathologischen Processe verschwunden waren. 9) Tltaryngo-Mesoarytaenoiditis follicularis. Frau A., vom Herrn Geheimen Rath Romberg mir überwiesen, 43 Jahre alt, von nervös-hysterischer Natur, hat gegen verschiedene Krankheiten, deien durchgehender Charakterzug »Nervosität« bildet, 9 mal Franzensbad und 3 mal eine Traubenkur gebraucht. Ihr jetziges Halsleiden besteht seit mehreren Jahren und äussert sich in sehr häufigem Htistelu, Gefühl von Druck und Gcschwollensein im Halse, häufigem Auswurf kleiner Schleimklümpchen von einem gekochten Sagokörnern ähnlichen Ausehen. Das Sprechen wird ihr schwer und vermehrt die geschilderten Beschwerden. Der Gebrauch von Ems hatte Nichts gebessert. Die laryngoskopische Iiispection ergab Schwellung der acinösen Drüsen der hintern Pharynxwand, welche hügelartig die livid geröthete Schleimhaut in einzeln ste- henden Gruppen vor sich herwölbten und m deren Aus- führungsgängen dicke gelbliche Pfropfe steckten. Gleich- zeitig zeigte sich die hintere Larynxwand sehr geröthet, und eine deutliche Schwellung der hier liegenden Drüsen, welche viel Schleim zu secerniren schienen. Ich suchte zuerst den Pharynxcatarrh durch Cauterisation zu bekämpfen, liess bald darauf Tannin (5,3 auf ^xij) inhaliren. An- fangs klagte die etwas empfindliche Kranke über zunehmende Trockenheit, über ein kratzendes Gefühl im Halse, bald verlor sich beides und es zeigte sich eine Besserung aller oben geschilderten Symptome, so dass die Kranke zufrieden abreiste. 10) Fharyngo-Laryngitis mit Wulstung am linken Stimm- bande. Die Gräfin von St. wurde mir durch Herrn Geheimen Rath Schönlein überwiesen. Die Dame ist einige 30 Jahre alt und von kräftigster Constitution. Eine irgendwie erhebliche Krankheit hat sie bis dahin nicht gehabt. Gegen zeitweise Congestiv-Zustände nach dem Kopfe hat sie mehrere Jahre hintereinander mit Erfolg Marien- bader Kreuzbrunnen getrunken. — Ihr jetziges Halsleiden war eine seit länger bestehende Heiserkeit, zu welcher sich zeitweise kurzer,