Beiträge zur Inhalations-Therapie in Krankheiten der Respirations-Organe / von Georg Lewin.

  • Lewin Georg Richard, 1820-1896.
Date:
1863
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Credit: Beiträge zur Inhalations-Therapie in Krankheiten der Respirations-Organe / von Georg Lewin. Source: Wellcome Collection.

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    relativ passender Weise applicirten Inhalationen wurden mit glänzendem Erfolg gekrihit. Der tuberkulöse Patient befindet sich heute, beinahe fünf Wochen nach oben be- schriebenem verhängnissvollen Momente, vcrhältniss- mässig wohl. Die Inhalationsstoffe, welche wir zur Bekämpfung der Krankheiten des Larynx, der Trachea und der Lungen benutzten, waren dieselben, welche wir schon bei den Krankheiten des Pharynx erörtert haben. Als neu traten hinzu: X. Natritim chloratum, Chlornatrium, Kochsalz. Die bisher von der ältesten bis in die neueste Zeit ge- priesene Wirkung des Aufenthalts am Meeresstrande*) und an Gradirwerken für Brustkranke beruht auf rein empirischer Erfahrung. Der rationelle Nachweis der Einwirkung der Bestand- theile der Meeresluft auf die Schleimhaut der Bronchien und der Lungenalveolen ist noch nicht geliefert. Eben so wenig steht es fest, ob lod, Brom oder das mecha- nisch mit fortgerissene, nicht flüchtige Kochsalz diesen wohlthätigen Einfluss vermittelt. Vielleicht gelingt es den Inhalationsversuchen, den therapeutischen Eftect der einzelnen genannten chemischen Agent ien durch Experimente zu erforschen. Doch selbst Versuche mit Inhalation von Kochsalzlösungen sind äus- serst schwierig zu verwcrthen, weil deren verschiedene Concentrationen auch verschiedene chemische und physio- logische Wirkungen erzeugen. Die Wirkungen sehr con- centrirter Kochsalzlösungen unterscheiden sich durch An- ziehung des zur Dilution nöthigen Wassers sehr bedeutend von denjenigen der verdünnten Lösungen. Die balneologischen Schriften geben uns keine Auf- klärungen über diese Inhalationswirkungen. Ditterich (Klinische Balneologie, II. Bd., 1862, S. 41) sieht in den Verbindungen des Chlors mit den Alkalien zu Salzen die mildesten und zweckmässigsten Lösemittel der Protein- körper im Blute, welche (namentlich das Eiweiss und das Cascin) in der Tuberkulose das Blut überschwängern. *) Interessant sind die historischen Notizen, dass schon die Cä- saren ihre abgematteten Gladiatoren znr Kräftigung nach Venedigs Lagunen sendeten; dass Celsus seine Lungenkranlcen ans Meeresufer schickte oder nach Alexandrien übersiedeln Hess; dass Cicero gegen seinen hartnäckigen Husten mehrere Seereisen unternahm.