Handbuch der Gewebelehre des Menschen : für Aerzte und Studirende / von A. Kölliker.

  • Kölliker, Albert, 1817-1905.
Date:
1852
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Credit: Handbuch der Gewebelehre des Menschen : für Aerzte und Studirende / von A. Kölliker. Source: Wellcome Collection.

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    wieder etwas geringer. Auch im Querdurchmesser ist, mit Ausnahme des hinteren Wurzelrandes, die Nagelsubstanz nicht überall gleich dick, ver- dünnt sich vielmehr an den Seitenrändern bedeutend, so dass die Nägel zuletzt, wo sie im Falze liegen, nicht mehr als 0,06—0,12' messen und endlich ganz scharf auslaufen. Den Bau der eigentlichen Nagelsubstanz anbelangend, so ist derselbe ohne Anwendung von Reagentien schwer zu erkennen. Auf senkrechten Schnitten sieht man namentlich am Körper nichts als horizontal verlau- fende feine, gerade oder gebogene, gedrängt stehende Linien, welche man für den optischen Ausdruck zarter übereinanderliegender Lamellen zu hallen geneigt ist, und zwischen denselben eine Menge länglicher, hori- zontal gelagerter, dunkler oder eigentümlich röthlich durchscheinender Streifchen, offenbar Kerne. Nur am hintersten Theile der Wurzel und an der untern Fläche, wo dieselbe an das Stratum Malpighii stösst, zeigen sich mehr oder weniger deutlich abgeplattete Zellen mit Kernen schicht- weise gelagert. Flächenschnille zeigen noch weniger als senkrechte Schnitte, nämlich eine blasse durchscheinende, hie und da granulirle Substanz, meist ohne Andeutung irgend welcher Structur, hie und da mit sehr undeutlichen Contouren von Plättchen, ähnlich denen der Ilorn- schicht der Oberhaut. Ganz anders fallen die Bilder nach Behandlung des Nagels mit Alkalien und einigen Säuren aus. Kocht man die Nagelsubstanz mit verdünntem caustischem Natron, so wird sie gleich beim ersten Auf- wallen der Flüssigkeit zu einem schönen Zellengewebe ausgedehnt (Fig. 62. A B) , dessen polygonale Elemente alle ohne Ausnahme, in der Tiefe wie an der Oberfläche, Kerne von 0,0030—0,0046' Länge und Breite und 0,002' Dicke be- sitzen, die, je nach dem sie dem Beobachter ihre Flächen oder Bän- der zukehren, als rundliche, sehr blasse und fein granulirte Scheiben oder als lange, schmale, dunkelcon- tourirte Stäbchen erscheinen; ausserdem verdient noch Erwähnung, dass neben diesen auch ganz grosse, sehr blasse Kerne von 0,006—0,01' und darüber in ziemlicher Zahl vorkommen, welche wahrscheinlich einer zu eindringlichen Einwirkung des Reagens und einem dadurch bewirkten Aufquellen ihren Ursprung verdanken. Mit Bezug auf die Nagelzellen lässt sich ferner durch Natron, doch auch durch Kali, das im Ganzen ebenso Fig 62. Nagelplättchen mitNalron gekocht, 350 mal vergrössert. A. von der Seite B. von der Flache, a. Membranen der aufgequollenen Nagelelemente, b. Kerne derselben von der Fläche, c. dieselben von der Seite.