Zur radicalen Behandlung der Darminvagination / von Professor Dr. Freiherr von Eiselsberg.

  • Eiselsberg, Anton, Freiherr von, 1860-1939.
Date:
[1903]
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Credit: Zur radicalen Behandlung der Darminvagination / von Professor Dr. Freiherr von Eiselsberg. Source: Wellcome Collection.

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    unterlegt war, um ein Einfliessen von Koth ins Bauchfell thunlichst zu verhindern. Hierauf wurde proximalwärts von der oberen und distalwärts von der unteren Pinoe je ein Jodoformdocht eingelegt, zwischen Pinoe und Jodoformdocht durchgeschnitten und der ganze lnvaginationsturaor entfernt. In die Darmlumina wurden immer (wie bei allen Rcsectionen) sofort feuchte Compressen (kleine Perl- tupfer) eingesteckt. Nunmehr wurde durch eine axiale Naht (nach Wölfl er) die Continuität des Darmes wieder hergestellt. Dabei erwies sich das zu führende Darmlumen meist so erweitert, dass keine die Naht störende Incongruenz der Lumina bestand; nur 3 mal war eine solche vorhanden, 2 mal wurde eine Verkleinerung des Dickdarmlumens durch eine Occlusionsnaht (gegenüber dem Mesenterialansatz gelegen) erzielt und 1 mal wurde das enge Dünn- darmlumen durch einen Schrägschnitt auf die Weite des Dickdarm- lumens vergrössert. Stets wurde auf eine sorgfältige Naht des Mesenteriumschlitzes Bedacht genommen, um eine secundäre Incarceration zu vermeiden. Eine Netzübernähung sicherte noch meist die Festigkeit der Naht. Diese Netzübernähung, bezw. ein zu lange abgeschnittener Faden, wären in einem Falle dem Patienten 3 Monate nach der Operation beinahe verhängnisvoll geworden, indem sie die Ursache ■ einer Strangulation bildete, die glücklicher Weise operativ behoben werden konnte. Nur in wenigen Fällen wurde in der Gegend der Naht ein Jodoformgazestreifen eingelegt. In allen Fällen wurde die Bauchdecke durch dreischichtige Nahtreihe sorgfältig geschlossen. Die Entwickelung einer Bauchhernie wurde niemals gesehen. Ich möchte erwähnen, dass es ganz der persönlichen Erfah- rung des Chirurgen überlassen bleibt, in welcher Weise die Darni- lumina versorgt werden. Während die Mehrzahl der Chirurgen (ich erwähne unter diesen u. A. H. Braun, Gussenbauer, v. Mikulicz, Hinterstoifser) die laterale Operation vorzuziehen scheint, hat mir die axiale bei den inväginationen, wie das Vorliegende lehrt, stets gute Dienste geleistet, insofern als ein Misserfolg durch mangelhafte Naht in keinem einzigen Falle beobachtet wurde. Zum Schlüsse fasse ich zusammen, dass ich in all den Hillen von Invagination, wie überhaupt bei allen Fällen, in welchen Heus-