Beiträge zur Lehre von den durch Parasiten bedingten Hautkrankheiten / von B. Gudden.

  • Gudden, Bernhard Aloys von, 1824-1886.
Date:
1855
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Beiträge zur Lehre von den durch Parasiten bedingten Hautkrankheiten / von B. Gudden. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    6/102 (page 6)
    Nach diesem aber, meine ich, wird kein vernünftiger Zweifel mehr darüber obwalten dürfen, dass die Pilze die Er- zeuger und Unterhalter der Porrigo sind. Wir betrachten die beiden Factoren unserer Krankheit, Pilze und Haut, zunächst gesondert, wenn gleich nicht ohne gegenseitige Beziehung auf einander. § 2. Ovale, durchscheinende, mit scharfen, dunkeln Contouren versehene Körperchen, deren Länge und Querdurchmesser nach der Ergiebigkeit der Nahrung sehr variiren (von G. Simon im Durchschnitte auf und Linie angegeben werden) bilden die Urform unserer Pilze. An der Luft trocknen sie leicht ein, quellen aber bei Zusatz von Wasser sehr rasch wie- der auf, ohne dass ich sie jedoch zum Platzen hätte bringen können. Einen Kern sieht man in diesen Körperchen nicht. Dagegen entwickeln sich nicht selten, zumal in späteren Sta- dien, in ihrem Inneren durch DifTerenzirung des flüssigen In- haltes meist unter Erblassung der äusseren Contouren „Chloro- phyllkörnchen“ von mehr oder weniger gelber Farbe. Es va- riiren diese Körnchen, über deren Natur Keiner lange im Un- klaren sein dürfte, weicherauch andere Fadenpilze, besonders grün gefärbte, in das Bereich seiner Untersuchungen zieht, sehr in Zahl und Grösse. Auch in der Gestalt werden allerlei Abweichungen beobachtet. Wo sie einzeln Vorkommen, können sie täuschend das Ansehen von Kernen gewinnen, und ich ver- muthe, dass sie es sind, welche Fuchs und Ben nett zur Annahme von solchen bestimmt haben. An den beschriebenen Bläschen (denn als solche sind sie eharacterisirt durch die Chlorophyllkörnchen, die ich in anderen Pilzarten zu Zeiten sich bewegen sah) entwickeln sich meist an den Enden, nicht selten aber auch an den Seiten, eine, auch wohl zwei Ausstülpungen, die grösser werden, sich ab- schnüren, in ähnlicher Weise weiter sprossen und perlenschnur- förmige sich dichotomisch verästelnde Reihen von Zellen bil- den. Unterdessen bleiben die älteren Zellen nicht zurück. Sie _