Abhandlungen über thermometrie : von Fahrenheit, Réaumur, Celsius, (1724, 1730-1733, 1742) / Hrsg. von A.J. von Oettingen. Mit 17 figuren im text.

  • Oettingen, A. v. (Arthur), 1836-1920.
Date:
1894
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Abhandlungen über thermometrie : von Fahrenheit, Réaumur, Celsius, (1724, 1730-1733, 1742) / Hrsg. von A.J. von Oettingen. Mit 17 figuren im text. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

    33/144 (page 31)
    wodurch Zahlen entstünden, die beim Vergleich verschiedener Thermometer unbequem wären, schütte ich in die Kugel kleine, schwere Körper hinein, wie groben Grand oder Glasstückchen. Bleischrot wäre das bequemste, wenn nicht ein sogleich zu erörternder Umstand anderes Material nöthig machte. Diese festen Körper, welches sie auch seien, fallen in die Kugel (Fig. 8, M); [466] hier nehmen sie einen Raum ein, den vorher Flüssigkeit inne hatte; die Flüssigkeit steigt in der Röhre an; nachgeschüttete Körner lassen dieselbe an der ge- wünschten Stelle einstehen (Fig. 8, CC). Die Körner be- wirken dasselbe, wie wenn man im Stande wäre, die Capacität der Kugeln zu vermindern. Da ein jedes derselben nur wenig Raum einnimmt und da ihre Ausdehnbarkeit äusserst gering ist im Vergleich zu dem des Weingeistes, sodass sie vernach- lässigt werden kann, so werden sie in der Folge den Gang des Thermometers nicht merklich stören. Die Flüssigkeit, mit der ich jene 100 Theile messe, ist Wasser. Ich graduire nicht mit Weingeist, dessen Volumen während der Messung anwachsen könnte. Versuche, die ich zuletzt anführen werde, beweisen, dass das Wasser während der zum Graduiren nöthigen Zeit nicht merklich sein Volumen verändert. Mag das Instrument, mit dem wir uns jetzt abgeben wollen, 1000 Theile enthalten bis zur Gefrierpunktsmarke (Fig. 1, C C); oberhalb und unterhalb sollen die Grade be- zeichnet werden. Die obere Strecke, die ich die der »Aus- dehnungsgrade« (»degrds de dilatation«) nenne, soll mindestens das Doppelte der unteren betragen, die wir «Verdichtungs- grade« (degrös de condensation«) nennen. Die letzteren muss man zuerst bezeichnen. Will ich deren 25, 30 oder irgend eine andere Zahl haben, so giesse ich 25 oder 30 Theile aus dem Thermometer in ein Maassgefäss von 25 oder 30 ab, bis es voll ist. Jetzt fehlen ebenso viel in der Kugel. Nachdem dieses bewerkstelligt ist, befestige ich das Thermometer mit Schnur oder feinem Messingdraht auf die für dasselbe bestimmte Platte, auf welche die Grade verzeich- net werden sollen. Ein weisses Papier zur Vermerkung der Striche wird aufgeklebt. Der erste Strich, den ich bezeichne, ist der des Gefrierpunktes des Wassers, genau [467] in der Höhe der Marke an der Röhre (Fig. 8, CC). Gegenüber bringe ich eben solch einen Strich an genau in der Höhe des Wasserniveaus (25. Fig. 1) und nun kann das Graduiren