Ueber das Verhalten der Augen im Schlafe : inaugural-dissertation welche mit Genehmigung der medicinischen Facultät hiesiger Universität zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Gebertschilfe / Ludwig Plotke.

  • Plotke, Ludwig.
Date:
1879
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Credit: Ueber das Verhalten der Augen im Schlafe : inaugural-dissertation welche mit Genehmigung der medicinischen Facultät hiesiger Universität zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Gebertschilfe / Ludwig Plotke. Source: Wellcome Collection.

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    eingiessmig. Also die Erklärung, welche Rählmaun und Witkowski für die Pupillenenge im Schlafe gegeben haben, ist unmöglich richtig. Aus dem bereits Gesagten sehen wir schon, dass der sphincter im Schlafe nicht gelähmt sein kann; sondern der sphincter ist im Gegentheil im Schlafe sogar im höchsten Grade thätig. Wer diese bedeutende Enge blos sieht, der müsste eigentlich von selbst auf den Gedanken kommen, dass dabei jedenfalls eine tonische Con- traction des sphincter vorhanden ist. Denn durch eine blosse Lähmung des dilatator ohne gleichzeitige Thätigkeit des sphincter kann keineswegs eine so bedeutende Enge der Pu- pille sich ausbilden, wie sie in Wirklichkeit im Schlafe zu Stande kommt. Von vornherein klingt es ja allerdings un- wahrscheinlich, dass im Schlafe eine solche dauernde active Thätigkeit eines Muskels bestehen sollte. Aber diese steht ja gar nicht vereinzelt da; ist ja doch auch im Schlafe eine dauernde Coutraction des sphincter vesicae und des sphincter ani vorhanden. Folgende Versuche werden übrigens, denke ich, jeglichen Zweifel daran aufheben, dass wirklich ein tonus des sphincter iridis der Grund der Pupillenenge im Schlafe ist. Ist in der That ein solcher tonus im Schlafe vorhanden, so musste angenommen werden, dass, wenn man dem sphincter die Möglichkeit sich zu contrahiren nimmt, die Pupille im Schlafe nicht eng sein kann; und umgekehrt, wenn man auf das schlafende Auge einen Eiufluss ausübt, der auerkannter- maassen eine Lähmung des sphincter herbeiführt, so musste in diesem Falle die im Schlafe enge Pupille nach Wirkung dieses Einflusses weit werden. Einen solchen lähmenden Ein- fluss übt aber bekanntlich das Atropin aus. Ich goss also Knaben in ein Auge Atropin ein und liess sie dann, nachdem die Wirkung des Atropins voll eingetreten jvar und ich mir genau die Weite der Pupille im atropinisirten Auge gemerkt hatte,, schlafen legen. Im Schlafe fand ich dann die Pupille des normalen Auges wie gewöhnlich äusserst eng, die des atropinisirten bis fast zum Corneal- rand weit. Sodann machte ich auf Anrathen des Herrn