Ueber primarën Krebs der Gallenblase ... / vorgelegt von Georg Martius.

  • Martius, Georg.
Date:
1891
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Credit: Ueber primarën Krebs der Gallenblase ... / vorgelegt von Georg Martius. Source: Wellcome Collection.

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    Zusammenhang mit der Leber stellt, fühlbar. Beim Einschneiden findet man hier eine narbige Einziehung der Leberoberfläche hart am scharfen Rande. Daneben, der Stelle der Gallen¬ blase entsprechend, einen derben, gelblich-weissen, speckig glänzenden Knoten vom Umfange eines grossen Hühnereies. Dieser Knoten stellt mit dem benachbarten Lebergewebe und den portalen Abschnitten der hintern untern Fläche der Leber in Verbindung und lässt directe Fortsetzungen in die erwähnten Teile erkennen. In der Mitte dieses Knotens findet sich eine Höhlung, welche offenbar dem Lumen der ursprünglichen, jetzt aber in der carcinomatösen Geschwulstmasse auf- oder vielmehr untergegangenen Gallenblase entspricht; diese Höhlung nun schliesst einen einzigen weiss gelblichen Gallenstein ein, welcher die Grösse eines Taubeneies fast erreicht und eine rauhhöckerige Oberfläche, sowie nahezu ovale Form besitzt. An einer Stelle scheint er mit der Wand inniger cohärent; denn er bricht beim Versuche, ihn herauszunehmen mit Hinterlassung eines kurzen, breiten Stieles ab; die Bruchfläche ist krystallinisch, geschichtet, glänzend ; seine Consistenz weich ; er erweist sich somit als Cholestearinstein. Die offenbar von der Wandung der Gallenblase ausgehende Geschwulst setzt sich, wie erwähnt, direct allseitig mehrere Centimeter tief in das Leberparenchym fort; ferner auch auf die obere Wand des angrenzenden Grimmdarmes. Dieser er¬ scheint im ungefähren Umfang eines Zwei-Markstückes an dieser Stelle von der krebsigen Masse durchsetzt und wird nach oben gegen den scharfen Rand der Leber gezerrt. An dieser Stelle ist sein Lumen ganz beträchtlich verengt. Der Ductus cysticus scheint gänzlich in der Geschwulst untergegangen, der Ductus hepaticus ist ziemlich dilatirt, welche Erweiterung sich bis rückwärts in die Lebergallengänge fort¬ setzt. Der Ductus choledochus ist auf eine Strecke von etwa 2 cm ringförmig in seiner Wandung verdickt, was offenbar von krebsiger Infiltration herrührt. Das übrige Lebergewebe ist orangegelb verfärbt, stark icterisch; Blutgehalt bedeutend herabgesetzt; es enthält in beiden Lappen mehrere weisslich-gelbliche, kernig-markige Knoten, deren Grösse zwischen Erbsen und Taubeneiern schwankt. An einer einzigen Stelle weisen dieselben eine blau-röthliche, hämorrhag¬ ische Färbung auf.