Beobachtungen über Lähmungszustände der untern Extremitäten und deren Behandlung / Von J. Heine.

  • Heine, Jacob von, 1800-1879.
Date:
1840
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Credit: Beobachtungen über Lähmungszustände der untern Extremitäten und deren Behandlung / Von J. Heine. Source: Wellcome Collection.

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    des Volumens der Glieder ein. Das Stehen und Gehen ist in den paraplegischen Formen total vernichtet; denn die Kinder sinken beim Versuche sie auf die Beine zu stellen, zu- sammen; in hemiplegischen nnd leichteren Fällen indessen ist dasselbe mittelst Unter- stützung und Beihülfe noch einigermassen möglich. — Nur Ausnahmsweise bleibt eine Schwäche in den Functionen der Blase und des Mastdarms zurück. Während mit der Zunahme an Jahren die paralytischen Extremitäten ihr Wachs- thum in die Länge ziemlich regelmässig fortsetzen, nehmen sie dagegen an Umfang immer mehr ab, und deformiren sich später, je nachdem die Kinder seltener oder häu- figer auf dem Boden rutschen, und die Beine in gebogene Richtungen bringen, auf eine diesen Paralysen eigenthümliche, oft wahrhaft grässliche Weise; so dass man nicht selten alle bekannten Arten von Verkrümmungen der Gliedmassen bei einem und dem- selben Individuum antriff't. Zugleich ist bei Paraplegie das am stärksten gelähmte Bein gegen das andere im Wachsthum zurück. Derselbe Fall findet auch bei Hemiplegie und den übrigen paralytischen Affectionen einzelner Muskeln vergleichungsweise mit dem gesunden Gliede statt; wodurch nicht selten Senkungen des Beckens der afficirten Seite entstehen. Die Wirbelsäule weicht bei längerer Dauer des Uebels oft nach der einen oder der anderen Seite ah, ohne jedoch schmerzhaft zu seyn. Nur zuweilen bleiben ein oder beide Arme andauernd dünner und schwächer. Im Uebrigen aber erfreuten sich die meisten Patienten nachher, trotz des bei den Paraplegischen statt findenden immerwährenden Sitzens einer relativ guten allgemeinen Gesundheit, und haben regelmässige Verdauung und Stuhlgang. Hinsichtlich der Geistes- und Sinnesfunctionen ist noch anzuführen, dass dieselben auf keinerlei Weise getrübt sind. Die meisten Patienten sind stiller und sanfter Ge- müthsart; einige davon verriethen sogar Talente.