Beobachtungen über Lähmungszustände der untern Extremitäten und deren Behandlung / Von J. Heine.

Heine, Jacob von, 1800-1879.

Date:: 1840

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Credit: Beobachtungen über Lähmungszustände der untern Extremitäten und deren Behandlung / Von J. Heine. Source: Wellcome Collection.

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in folgender Form gereicht: R. Extr. nuc. vomic. gr. ii solve in Vac. cinarn. ^'.P adde Syr. valer. 3vi M. D. s. täglich 3mal 1 TheelöfFel voll zu geben. Ohne bemerkenswerthe Erscheinungen wahrzunehmen, wurde diese Arznei pro- gressive bis zu 4 gr. Extr. 14 Tage lang gebraucht, und nun die erfreuliche Beob- achtung; gemacht, dass die Darm- und Urinentleerungen nicht mehr bewusstlos abgingen. Mehr aber als dieses vermochte das Mittel bei erneuerter 14 tägiger An- wendung nicht zu leisten. Es wurde desslialb mit Strychnin vertauscht, welches täg- lich lmal zu V12 gr. anfänglich, später zu </6 und nach 3 Wochen zu 3/4 gr. gereicht wurde. Ungeachtet hei dieser Gabe öftere ziemlich starke, electrischen Schlägen ähnliche Erschütterungen der oberen Extremitäten, vorzüglich wenn die Kranke beim Essen den Löffel nach dem Munde führen wollte, sich einstellten, so war doch auf die Lähmung selbst kein günstigerer Erfolg ersichtlich,, wesslialb denn auch dieses heftig wirkende Mittel ausgesetzt wurde. Da die Kleine dazumal sich noch nicht verständlich machen konnte, so konnte ausser Schmerz in den Beinen, worüber sie klagte, und der oben erwähnten Erscheinung nichts ermittelt werden, was auf Rechnung der Nux vomicu hätte gesetzt werden können. Ein neuer Versuch, das Ol. jecor. wieder anzuwenden, wollte nicht ge- lingen, und da überhaupt ein entschiedener Widerwille gegen den Gebrauch von inneren Medicamenten vorhanden war, so blieb die Kranke von Ende Decbr. 1S29 bis zum Früh- jahr 1830 ohne alle Arzneien. Die im Mai desselben Jahres bei uns herrschende Masern- epidemie hatte nebst 2 Geschwistern auch unsere Patientin ergriffen; die Krankheit verlief übrigens bei allen dreien ganz gutartig. Gänzlich davon hergestellt, Hessen wir die Kinder nun 6 Wochen lang Ameisenbäder nehmen, und die gelähmten Theile mit warmer Bierhefe waschen, allein ohne allen Erfolg.' Das Kind, das inzwischen sprechen gelernt hatte, entwickelte sich geistig und körperlich gehörig, ja es schien der Oberkörper auf Rechnung der unteren Extremitäten sichtlich kräftiger zu werden ; dieselben blieben nemlich in ihrem Wachsthum und Ernährung gänzlich zurück, undallmälig zeigte sich be- ginnende Einwärtskrümmung der Füsse. Unter solchen Umständen glaubten wir unser Heil wieder im Leberthran zu finden, und so wurde im September 1830 neuerdings zu dessen Anwendung geschritten; da er gut vertragen wurde, ward er bis im Februar 1831 fortgebraucht. Die gute Wirkung aber, die das Mittel bei seiner ersten Anwendung