Beobachtungen über Lähmungszustände der untern Extremitäten und deren Behandlung / Von J. Heine.

Heine, Jacob von, 1800-1879.

Date:: 1840

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Credit: Beobachtungen über Lähmungszustände der untern Extremitäten und deren Behandlung / Von J. Heine. Source: Wellcome Collection.

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ein zweiter ähnlicher, und bald ein dritter, so zwar, dass in Zeit */2 Stunde sämmtliche Paroxismen mit den freien Intervallen ihr Ende erreicht hatten. Jetzt erst fiel den Eltern bei, dass ihr Rind seit 3 Tagen im Schlafe manchmal die Augen verdreht, 30 Stunden vor dem Ausbruch der Krankheit Nachts fürchterlich geschrieen und sich dabei so benommen habe, als ob es sich, namentlich bei Gewahrwerdung eines Ge- räusches, fürchte, was früher nicht der Fall gewesen sey. Nach der genannten Scene lag das Kind ganz ruhig, ermattet und blass aussehend da} nichts desto weniger hegte man die Hoffnung, die Sache werde nun glücklich vorüber seyn, als die Mutter bald mit Schrecken die gänzliche Lähmung der Hände und Füsse ihres Kindes entdeckte. Der mittlerweile herbeigerufene Ortschirurg kam erst nach Ablauf der genannten Paroxismen, und bestätigte die eingetretene Paralyse. Nach ein paar Tagen ergab sich, dass nicht nur sämmtliche Gliedmassen gelähmt, schlaff und welk waren, sondern dass das Kind auch nicht mehr aufrecht zu sitzen vermochte. Der gerufene innere Arzt, überrascht von dem merkwürdigen Zustande, verordnete angeblich reizende Einreibungen, aromatische Bäder etc. Da aber nach einiger Zeit keine Besserung eintrat, so wurden von den Eltern keine weiteren Heil- versuche mehr verlangt, und das Kind sich selbst überlassen. Nach Verlauf eines halben Jahres erholte sich die nun etwa 13 Monate alte Patientin nach und nach in der Art wieder, dass das Aufrechtsitzen und die freie Beweglichkeit der Arme, welche indess immer noch dünner blieben, vollständig möglich war, während das Stehen und Gehen aber vernichtet blieb. Zum Ersatz dafür fing das Kind nun an, auf Händen und Füssen zu rutschen; die Beine magerten immer mehr ab, und wurden kälter, das Empfindungsvermögen in denselben hat sich jedoch nicht verloren. Urin und Faeces giengen nie unwillkürlich ab. Das Zahngeschäft verlief auch nachher ohne weitere Störung, und auch die Geistes- und Sinnesfunctionen erlitten nicht die mindeste Störung. In demselben Verhältniss, als das Kind mehr auf dem Boden sich fortbewegte, fingen die unteren Extremitäten an sich zu verkrümmen; im Ucbrigen aber Avar es, jeden Winter sich eingestellte Hustenanfälle und den im Winter 1839 stattgefundenen Krampfhusten abgerechnet, immer wohl, und hatte sonst keine Kinderkrankheiten zu erstehen; alle übrigen körperlichen Functionen, namentlich der Stuhlgang, gingen trotz des immerwährenden Sitzens regelmässig von statten. Zustand der Patientin beim Eintritt in die Anstalt. <S. Tab. II. hg. 2. a. b. Alter 5 Jahre; Aussehen blass und lymphatisch; Oberkörper mit Ausnahme der