Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld.

Date:: 1915

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Credit: Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld. Source: Wellcome Collection.

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I durch es ermöglicht ist, viele solche Scheiben hintereinander zu stecken und so gegen- : einander zu verschieben, dafs von den farbigen Scheiben je ein Sektor von einer bestimmten Gröfse sichtbar gemacht werden kann. Auf diese Weise kann die Gröfse der farbigen Sektoren leicht verändert und genau gemessen werden, i Die farbigen Scheiben werden gegen eine ebene Blechscheibe mittelst einer Schraube i festgemacht, damit sie bei rascher Drehung fest liegen bleiben. In dem Centrum I der Scheibe sind kleine weifse und schwarze Scheiben in entsprechender Sektoren- ! gröfse festgeschraubt. Aus der Mischung von Schwarz und Weifs entsteht ein centraler grauer Kreis imd man sucht nun durch Mischung und Aussuchen ent- sprechend grofser, farbiger Sektoren der ineinander geschobenen Scheiben zu er- mitteln, welche Farben und welches Verhältnis der Farbenmischung bei Rotierung der Kreisscheibe notwendig sind, um dem farbenblinden Auge denselben Eindruck zu machen wie das centrale Grau, Man erhält beispielsweise durch eine Misch- ung von Rot, Grün und Blau ein Grau, welches gerade so aussieht, wie ein aus einer Mischung von Schwarz und Weifs gewonnenes Grau, und zwar bei einem Normalfarbensehenden ungefähr in folgendem Mischungsverhältnisse der einzelnen farbigen Sektoren: 165° Rot + 122 ^ Grün -|- 73 ° Blau = 100^ Weifs -h 260° Schwarz. Bei Rotgrünblinden lassen sich alle ihnen zu Gebote stehenden Farbentöne aus Gelb und Blau in Verbindung mit Weifs und Schwarz mischen. Als Bei- spiele mögen folgende Gleichimgen dienen: 129° Gelb +231 Blau = 129° Weifs + 231° Schwarz oder 240° Gelblichgrün + 120° Blau = 105° Weifs + 255° Schwarz. Zur Erzeugung einer entsprechenden Drehungsgeschwindigkeit der Kreis- scheibe bedient man sich entweder eines Uhrwerkes oder eines aus mehreren Rädern bestehenden Apparates, welche dm-ch Schnurläufe mit einander verbunden sind und von denen das eine mittelst einer Kurbel gedreht wird. Die Kreisscheibe wird behufs gleichmäfsiger Beleuchtung und bequemer Beobachtung in senkrechter Ebene rotiert; den zu Untersuchenden läfst man nach der Kreisscheibe erst dann sehen, wenn alles Flimmern auf der Scheibe aufgehört hat und die gröfstmögliche Umdrehungsgeschwindigkeit erreicht ist. Woinow, von der Annahme ausgehend, dafs ein farbenblindes Auge, dem eine Grundfarbe fehlt, aus den beiden andern alle Mischungen, auch weifs zu- sammensetze, wie ein normales aus dreien, benützt 4 konzentrische Kreise. Der kleinste centrale Kreis, welcher aus schwarz und weifs zusammengesetzt ist, besitzt einen Radius von 20 mm, der sich bei den anderen Klreisen um je 15 mm ver- gröfsert; auf schwarz und weifs folgt rot und grün, dann rot und violett und als äufserster Kreis grün und violett. Bei der Rotation sieht ein normales Auge den centralen Kreis grau, den darauffolgenden gelblich, dann rosarot und blaugrün. Ist beispielsweise das Auge rotblind, so wird der rosafarbene Ring so grau wie das Centrum erscheinen. 5. Quantitative Bestimmung des Farbensinnes. Bei der quantitativen Bestimmung des Farbensinnes (Farben- sinnschärfe, Farbensehschärfe) ist zu berücksichtigen, dafs die erforderliche Her-