Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld.

Date:: 1915

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Credit: Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld. Source: Wellcome Collection.

121/802 (page 105)

» Bestimmung der Kefraktion im umgekehrten Bilde. 105 des Griffes des Augenspiegels läuft in einem Ringe ein Mefsband in der Form einer Schleife, welches zur Hälfte rot {KM), zur Hälfte weifs (W.M) ist. Das- selbe befindet sich in zwei aneinander gelöteten Hülsen (II) und sind die Enden der Schleife innerhalb der Hülsen auf Spiralfedern gewunden. Jede Hülse trägt an ihrem freien Ende einen Knopf (K); solange man auf einen dieser Knöpfe oder auf beide drückt, läfst sich die Mefsbandschleife durch Ziehen oder Nach- geben verlängern oder verkürzen, beim Aufhören des Druckes wird die Schleife in der augenblicklich vorhandenen Länge festgestellt. An der Übergangsstelle von R.M in W.M trägt das Mefsband die Bezeichnung —10, von hier schreitet die Einteilung centimeterweise auf dem roten Bande aufsteigend (—11 —12 . . .), auf dem weifsen absteigend (—9 — 8 . . . dann weiter +1 -f 2 . . .) fort. Eine schwarze Metallplatte über den Hülsen trägt die Konvexlinse (L) von 10,0 D und eine 9,5 cm lange Stange (St), deren vorderes Ende eine Schraube mit breitem Knopf (Kn) bildet; die Stange kann durch Aus- und Einschrauben etwas verlängert und verkürzt werden. Ist eine Konvexlinse von 10 D gewählt, und fällt das Bild in den vorderen Brennpunkt der Konvexlinse, also 10 cm vor dieselbe, so ist das Auge emmetropisch; dasselbe ist hyperm etropisch, wenn das Bild hinter den Brennpunkt nach der Seite des Beobachters fällt, myopisch, wenn dies vor den Brennpunkt geschieht. Eine Verschiebung um 1 cm entspricht dem Grade einer Refraktion von 1 Dioptrie. Bei hohen Graden von Hypermetropie sind stärkere, bei solchen von Myopie schwächere Konvexgläser zu wählen. Die Ausführung der Refraktionsmessung mit dem beschriebenen Ap- parate geschieht in folgender Weise: die Stange des Mefsapparates wird dicht unter den unteren Augenhöhlenrand des zu untersuchenden Auges unter andauern- dem Drücken auf die Knöpfe der Hülsen horizontal aufgesetzt. Die Hülsen werden zwischen Daumen und Mittelfinger der linken Hand gefafst, Zeige- und Ringfinger dazu benützt, die beiden Knöpfe anzudrücken oder loszulassen; alsdann wird das Mefsband am Augenspiegelgriff so weit ausgezogen, dals der Punkt —10 genau auf der Mitte der Rückseite des Augenspiegels einge- stellt ist. Hierauf wird Licht in das zu untersuchende Auge geworfen, indem man gleichzeitig mit dem Spiegel näher heran geht oder weiter sich entfernt, bis die Gitterfigur scharf und deutlich auf dem Augenhintergrunde gesehen wird. Ist dies der Fall, so läfst man den Drücker entsprechend dem weifsen Teile des Mefs- bandes los und hemmt dadurch denselben. Bis zu diesem Augenblicke darf sich aber das Mefsband am Augenspiegelgriff nicht verschieben und ist am besten mit dem Daumen festzuhalten. Hierauf wird auf der unter der Konvexlinse (L) be- findlichen Messingplatte ebenfalls ein deutliches Bild der Gitterfigur entworfen, da es noch erübrigt, die bei der Kopf- und Spiegelentfernung von der Lichtquelle vorhandene relative Brennweite des Spiegels zu bestinimen, was in jedem einzelnen Falle notwendig erscheint. Hierbei mufs der Untersucher seinen Kopf vollkommen ruhig halten und nur durch Vor- und Rückwärtsgehen mit der Platte die Einstel- lung zu gewinnen suchen. Beim Suchen dieses Bildes gleitet das Mefsband in dem Ringe des Augenspiegelgriffes hin und her, und ist das Bild möglichst deut- lich geworden, so läfst man auch den Drücker entsprechend dem roten Teile des Mefsbandes los. Die Messung ist alsdann vollendet, indem die Differenz der Ei;t-