Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld.

Date:
1915
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Credit: Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld. Source: Wellcome Collection.

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    schwinden. Die Akkommodation kann auch durch ein hinter dem Spiegel ange- brachtes, dem deutlichen Sehen in der gegebenen Entfernung entsprechendes Kon- vexglas ersetzt werden; hochgradig kurzsichtige Beobachter sehen das Bild ohne Anwendung der Akkommodation in der Entfernung ihres Fernpunktes. Bei der Untersuchung im aufrechten Bilde wird das Bild dc^ Augenhintergrundes wie durch eine Lupe gesehen, welche durch die brechen- den Medien des untersuchten Auges dargestellt wird; man betrachtet daher ein virtuelles, aufrechtes, vergröfsertes Bild. In Fig. 31 sei A da- beobachtende, B das zu untersuchende Auge, S der Spiegel, L die Lichtflarame; die divergent avif das Auge B auffallenden Strahlen werden in einem Punkte b' hinter dem Auge vereinigt, die von einer Stelle b des Zerstreuungskreises auf der Netzhaut ausgehenden Strahlen sind bei der Voraussetzung, dafs das Auge B emmetropisch ist, parallel gerichtet. Parallele Strahlen kann 1 \ ^^JL'*^ s Fig. 31. aber das Auge A, dessen Refraktion zunächst als eine emmetropische angenommen wird, auf seiner Netzhaut vereinigen und ein deutliches Bild des Augenhintergrundes gewinnen. Ist aber beispielsweise der Beobachter kurzsichtig, so wird er nur mit Hilfe eines, seine Kurzsichtigkeit korrigierenden Konkavglases deutlich sehen können. Das deutliche Sehen des Augenhinter- grundes im aufrechten Bilde ist aufs innigste verknüpft mit der Kor- rektion der Refraktion des untersuchenden und zu untersuchenden Auges, daher auch die Untersuchung im aufrechten Bilde vorzugsweise zur Fest- stellung des Grades der Refraktion benützt wird. Als Regel gilt es, so nahe als möglich an das zu untersuchende Auge heran- zugehen, und um dies ausführen zu können, ist es für den Beobachter zweck- mäfsig, sich auf die Untersuchung des rechten und linken Auges mit seinem gleichnamigen Auge einzuüben. Als Entfernung zwischen beiden Augen wird durchschnittlich eine solche von 2—4 cm angenommen. Ungeübte begehen häufig den Fehler, eine falsche Akkommodationsanstrengung auszuführen oder durch unrichtige Stellung des Spiegels die Beleuchtung zu ver- lieren.