Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld.

Date:: 1915

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Credit: Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld. Source: Wellcome Collection.

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2. Ophthalmoskopische Untersuchungsmethoden. Die Untersuchung mittelst des Augenspiegels wird gewöhnlich bei künstlicher Beleuchtung in einem verdunkelten Räume vorgenommen. D if f uses Tages licht, welches am besten in einem ebenfalls verdunkelten Räume durch eine rundliche Öffnung von ungefähr 3—4 cm Durchmesser im Fensterladen zu o-ewinnen ist, wechselt in seiner Intensität zu sehr, als dafs es jederzeit benützt werden könnte. Der zu Untersuchende und der Untersucher befinden sich in sitzender Stellung; die Lampenflamme Avird zur Seite des zu beobachtenden Auges ungefähr in gleiche Höhe mit demselben gebracht. Zu diesem Zwecke mufs auch die Lampe höher und niedriger gestellt werden können. Das Auge des Beobachters befindet sich in gleicher Höhe oder nur etwas höher; der zu Untersuchende wird angewiesen, sein Auge möglichst zu öffnen und nach einer seitlichen Richtung, gewöhnlich etwas nach innen zu sehen. Die Entfernung zwischen Beobachter und zu untersuchendem Auge beträgt 40—50 cm; ist der Beobachter hochgradig kurz- sichtig und nicht mit der korrigierenden Brille versehen, so ist eine entsprechend nähere zu wählen. Die Lichtquelle wird gewöhnlich zur rechten Seite des Beobachters postiert, der kurze Griff, an welchem der Spiegel befestigt ist (siehe Fig. 29), mit der rechten Hand gefafst, das obere Ende desselben an den inneren oberen Augen- höhlenrand etwas angedrückt und die spiegelnde Fläche zunächst der Beleuch- tungsquelle zugewandt, dann durch eine entsprechende Stellung oder Drehung des Spiegels die Beleuchtung auf die Pupille des zu untersuchenden Auges geworfen. Ist das der Fall, so erscheint die Pupille gleichmäfsig gelbrot, vorausgesetzt, dals die optischen Medien des Auges keine Trübungen aufzuweisen haben. In der dui'ch die Form und Weite der Pupille bestimmten Gröfse des be- leuchteten Pupillar-Gesichtsfeldes können aber zunächst schwärzliche Punkte oder Streifen auftauchen, die sofort nach Abwischen des Auges und bei Lidbewegungen Avieder verschAvinden. Es sind dies Schleim-Flocken oder -Fädchen oder Fett- klümpchen, welche auf der dem Pupillargebiete entsprechenden vorderen Hornhaut- fläche sich befinden. Sind aber solche und ähnliche Trübungen nicht zu entfernen, so ist es geraten, zuerst die Untersuchung des Auges mittelst der seitlichen Be- leuchtung oder des auffallenden Lichtes vorzunehmen. Zur weiteren Beur- teilung der Trübvmgen, besonders auch ihres Sitzes und ihres Einflusses auf den Grad der Sehschärfe ist aber die seitliche Beleuchtung jedesmal zu verbinden mit der Durchleuchtung der brechenden Medien vermittelst des von dem Augenspiegel ausgehenden Strahlenbüschels. Diese Untersuchungsmethode wird als Untersuchung des Auges mittelst durchfallenden Lichtes bezeichnet. Dabei ist nicht allein von vorn, sondern auch von der Seite in das zu unter- suchende Auge zu blicken, wobei letzteres entweder eine entsprechende Drehung zu machen oder der Beobachter eine entsprechende Stellung vorzunehmen hat. Trübungen der brechenden Medien zeigen sich bei der Untersuchung im durchfallenden Lichte durchscheinend grau bis undurchsichtig schwarz, da das in das Auge geworfene Licht durch die getrübte Stelle ebenso wenig oder gar nicht hindurch geht, wie dies in gleicher Weise bei den aus dem Augenhinter- grunde zurückkehrenden Strahlen der Fall ist. Einzeltrübungen zeigen bestimmte Formen, bei diffusen Trübungen ist je nach der Dichtigkeit derselben das Pupillen-