Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld.

Date:: 1915

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Credit: Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld. Source: Wellcome Collection.

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stereoskopischen Betrachtung des Augenhintergrundes und sind daher auch für die Feststellung von Niveauveränderungen des Augenhintergrundes zu verwerten. Der von Giraud-Teulon angegebene Augenspiegel ist so konstruiert, dafs das Augen- spiegelbild in 2 Hälften zerlegt wird, von denen die eine dem rechten, die andere dem linken Auge dargeboten wird. Die von einer Lichtquelle ausgehenden Strahlen passieren die Öffnung eines Konkavspiegels, treffen auf die vordere Fläche von zwei mit ihren scharfen Kanten genau in der Mitte der Öffnung zusammenstofsenden, rhoniboedrischen Glasprismen, während die anderen anstofsenden Flächen einen Winkel von 45° mit der Längsachse bilden. Lmerhalb der Glasprismen findet eine doppelte Reflexion statt. Zwei schwache, dreikantige, verschiebbare Prismen sind hinter den rhoniboedrischen Prismen mit der Basis nach aufsen angebracht, welche die parallel aus den letzteren austretenden Strahlenbüschel nach aufsen ablenken, um eine entsprechende Konvergenz zu erzielen. Um der individuell verschiedenen Entfer- nung der beiden beobachtenden Augen voneinander Rechnung zu tragen, ist von den beiden rhomboedrischen Prismen das rechts gelegene so durchschnitten, dafs die Teile mittelst einer Schraube von einander abgerückt werden können. Die Demonstrations-Augenspiegel haben hauptsächlich den Zweck einer klinischen Demonstration ; zugleich haben diejenigen, welche nicht ophthalmo- skopieren können, die Möglichkeit, ein Bild des Augenhintergrundes wahrzunehmen. Der von Liebreich angegebene sog. stative Augenspiegel besteht aus zwei durch eine Schraube verschiebbaren Röhren. Die engere Röhre trägt einen seitlichen Ausschnitt für einen drehbaren Hohlspiegel, auf welchen das Licht einer Lampe fällt; hinter demselben ist eine Vorrichtung für die Aufnahme der Korrektionsgläser angebracht. An dem entgegengesetzten Ende des gröfseren Rohres befindet sich ein Konvexglas zur Erzeugung des umgekehrten Bildes und ein Diaphragma. Durch Verschiebung der Röhren ist das in der Röhre entworfene umgekehrte Bild des Augenhintergrundes einzustellen, welches alsdann betrachtet werden kann. Der ganze Apparat ist auf einem Stativ befestigt und mit einem Kinnhalter für den zu Untersuchenden versehen. Andere Demonstrations-Augenspiegel sind zum gleichzeitigen Sehen für 2 Beobachter eingerichtet: Lehrer und Schüler sehen gleichzeitig das entworfene Bild an. Doch ist zu beachten, dafs das Bild verhältnismäfsig lichtschwach ist, da die vom umgekehrten Bilde kommenden Strahlen in 2 Teile geteilt werden. Ent- weder befinden sich vor der centralen Öffnung eines Hohlspiegels entsprechend geneigte plane Spiegel, welche nahezu dieselben Lichtstrahlen, die vom beobachteten Auge in das des Beobachters gelangen, noch einmal reflektieren, oder von der Hypote- nusenfläche eines hinter dem Spiegel angebrachten rechtwinkligen Prisma's wird die eine Hälfte der durch die Öff'nung tretenden Strahlen des Hohlspiegels direkt in das Auge des zweiten Beobachters reflektiert. In beiden Fällen deckt der Spiegel oder das Prisma teilweise oder zur Hälfte die centrale ÖflTnung. Ein geeignetes Verfahren besteht auch darin, eine Glasplatte zwischen Konvexlinse und Augen- spiegel schräg unter einen Winkel von 45° aufzustellen; dabei gehen die dem umgekehrten Bilde zugehörigen Strahlen teils durch die Glasplatte hindurch, teils werden sie von derselben reflektiert.