Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld.

Date:
1915
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Credit: Lehrbuch der Augenheilkunde / herausgegeben von Theodor Axenfeld. Source: Wellcome Collection.

    103/802 (page 87)
    Der gewünschte Beleuchtungsgrad kann durch Veränderung der Entfernung l. der gröfseren Beleuchtungslinse von der Beleuchtungsquelle, 2. der beiden Beleuchtungslinsen von einander und 8. der kleineren Beleuchtungslinse vom Auge erzielt werden. Eine Kinnstütze (RSl) auf einem Stativ läfst sich durcli die Klemmschraube {KS'^) höher und tiefer stellen. Am besten wird der ganze Apparat auf einem besonderen Tische (T) mit einer durch eine Kurbel (K) höher und nieder zu stellenden Tischplatte aufgestellt. Durch die senkrechte Triebschraube kann die binokulare Cornealupe leicht in die Augenhöhe des Beobachtenden gebracht, durch seitliches Drehen derselben um die vertikale Achse das betrelFende Auge eingestellt und durch die Klemm- schraube des Stativs in dieser Stellung fixiert werden. Durch die horizontale Trieb- schraube wird der betrefTende Teil des Auges, den man beobachten will, genau eingestellt. Um die Cornealupe für die Entfernung beider Augen des Beobachters zu adjustieren, stellt man horizontal zur Lupe einen Millimetermafsstab auf, schiebt die Okularröhre so tief als möglich hinein und stellt durch die Triebschraube den Mafsstab ein. Sieht der Beobachter ein scharfes Bild, so stimmt die Entfernung, ist dies nicht der Fall, so sieht der Beobachter 2 nicht achromatische Bilder neben einander. Die Okularröhren müssen dann langsam, und zwar beide gleich- mäfsig, herangezogen werden, bis der Beobachter ein deutliches Bild sieht. Bei verschiedener Refraktion beider Augen sind die entsprechenden Korrektionsgläser zu gebrauchen. In Folge der stereoskopischen Wirkung der Cornealupe erscheinen bei der Betrachtung die' subkonjunktivalen Gefäfse in einer anderen Ebene als die konj unk ti valen und treten am Hornhautrande die feinsten Zweigchen desRand- schlingennetzes hervor. Unter normalen Verhältnissen sind auf der Ober- fläche der Hornhaut glänzende Schleimflöckchen sichtbar, und zeigt die Epithel- schicht der Hornhaut einen graulichen Reflex. In pathologischer Beziehung treten beispielsweise die feinsten punktförmigen Beschläge auf der Hinterwand der Hornhaut hervor. Besonders gut ist auch die Regenbogenhaut zu durchmustern; da die normale Pupille beständige Oscillationen macht, so ist auch bei Be- stimmung der Pupillarreaktion das Instrument vorzüglich verwertbar. In jedem normalen, jugendlichen Auge ist ferner die Figur des vorderen Linsensternes zu erkennen. Zwischen den Sternstrahlen ist die faserige Struktur der Linse durch einen zarten, graulichen Reflex ausgedrückt, welcher eine äufserst feine, radiäre Streifung zeigt. Zu bemerken ist noch, dafs der Lichtreflex der Linse und der Hornhaut vergröfsert wird und daher nicht selten störend wirkt.