Beitrag zur Therapie und Prognose der Unterlippen-Carcinome ... / Alexander Pittius.

Pittius, Alexander (Alexander Emil Heinrich Adolf), 1866-

Date:: 1892

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Credit: Beitrag zur Therapie und Prognose der Unterlippen-Carcinome ... / Alexander Pittius. Source: Wellcome Collection.

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typhus überstanden, bemerkte im April vorigen Jahres an der Unterlippe, rechts von der Mittellinie, ein erbsengrosses, hartes, warzenähnliches Gebilde, welches exulcierte, als es Bohnengrösse erreicht hatte. Dann zeigte es schnelleres Wachstum und veranlasste den Pat., bei einigen Ärzten Hülfe zu suchen, welche ihm Salben verordneten. Auch giebt Pat. an, dass er aus eigenem Antriebe das Geschwür mit verschiedenen Salben und Pflastern behandelt und mit Höllenstein geätzt habe. Luetische Infektion wird negiert. — Staf. praes. Kräftiger muskulöser Mann, durchaus nicht kachektisch aussehend, mit gesunden inneren Organen. Die Unterlippe wird in ihrer ganzen Breite von einem ca. 2mark- stückgrossen, runden, geschwürig zerfallenen Tumor einge¬ nommen; derselbe reicht nach unten bis fast zur Spina mandib. extern. Der Tumor sitzt breitbasig auf, beginnt oben ca. i cm hinter dem Rande des Lippensaumes, die Ränder sind stark gewulstet, ein wenig pilzförmig über¬ ragend, rissig, zum Teil borkig belegt, leicht blutend. Im Centrum eine trichterförmige Vertiefung, in welcher sich nekrotische, zum Teil noch festanhaftende Gewebsfetzen finden. Sekretion gering. Beide Submentaldrüsenpakete sind mehr als hühnereigross angeschwollen und druck¬ empfindlich, anderweitige Drüsenanschwellungen finden sich nicht. Ein abgetragenes kleines Stückchen des Tumors ergiebt, dass sich papillomatöse Wucherungen und Can- croidperlen darin finden. 21./I. Operat. in comb. Narc. Der Tumor wird 1 cm weit im Gesunden excidiert und die spritzenden Gefässe unterbunden. Um den entstandenen Defekt zu decken, wurde die Methode nach Langenbeck gewählt, die Bildung eines Lappens aus der oberen Hals¬ gegend mit der Basis nach der Ohrgegend zu, dessen Los¬ lösung zugleich die Drüsenmetastasen freilegt und ihre Ent¬ fernung ermöglicht. Durch einen Schnitt parallel dem unteren Rande der Mandibula und durch einen zweiten,