Die Ernährungsgesetze in ihrer Anwendung auf das häusliche Leben : ein Leitfaden für Haushaltungen und Volksküchen zur Darstellung guter und preiswürdiger Mahlzeiten / verfasst von H. Fleck.

  • Fleck, Hugo, 1828-1894.
Date:
1882
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Credit: Die Ernährungsgesetze in ihrer Anwendung auf das häusliche Leben : ein Leitfaden für Haushaltungen und Volksküchen zur Darstellung guter und preiswürdiger Mahlzeiten / verfasst von H. Fleck. Source: Wellcome Collection.

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    EINLEITUNG. Wer die Entwicklungsgeschichte der Menschheit von ihrem Ursprünge bis zur Jetztzeit verfolgt und einen Maassstab legt an die geistige Reife der einzelnen Nationalitäten oder der verschie- denen Bevölkerungsschichten, gelangt bei tieferem Eingehen in die Lebensverhältnisse derselben zu dem Resultate, dass, wie sich der Sinn für das Edle und Schöne in den geistig am ■weitesten vorgeschrittenen Yölkerklassen am meisten bethätigt, mit dieser veredeiteren Greschmacksbildung auch höhere, gesteiger- tere Ansprüche an die Bedürfnisse des täglichen Lebens Hand in Hand gehen. Es ist undenkbar und mit dem menschlichen Wesen unver- einbar, dass Jemand, dessen Geist und Gemüth auf der Höhe der Civilisation steht, nicht dem gleichzeitigen Streben nach einer seinen Geist und sein Gemüth befriedigenden Lebensweise in Bezug auf materielle Bedürfnisse unter allen Bedingungen Rechnung zu tragen bemüht wäre. Dieses Streben nach har- monischer Gestaltung der Lebensverhältnisse setzt nicht unter allen Umständen einen grösseren Besitzstand voraus; es ist vielmehr bezeichnend für den feinsinnigen Geschmack des unbemittelten Gebildeten, dass er auch mit geringen Mitteln das Wohlge- artete und Wohlgebildete zur Geltung bringt. Es findet dann dieses Bestreben nach den verschiedensten Lebensrichtungen hin praktische Bewährung, und nicht im letzten Grade weis er sich auch in Betreff der Ernährungsweise so zu stellen, dass ihm trotz gering bemessener Existenzmittel eine zusagende und näh- rende Kost in geeigneter Form geboten, nicht versagt bleibe. Aus solcher Betrachtung ergibt sich selbstredend, dass die Art der Ernährung mit dem Bildungsgrade des Ernährers Hand m Hand geht. Es führt dieses Resultat zu dem unabweislichen Schlüsse, dass alle Bestrebungen, den wenig Bemittelten in gün- Fleck, Ermihrungsgesetze. -j