Ein retroperitoneales Teratom bei einem zweijährigen Knaben ... / vorgelegt von Gottfried Schönholzer.

  • Schönholzer, Gottfried.
Date:
1906
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Credit: Ein retroperitoneales Teratom bei einem zweijährigen Knaben ... / vorgelegt von Gottfried Schönholzer. Source: Wellcome Collection.

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    Verhalten des Tumors zum Colon und Mesocolon. Es wurde oben gesagt, daß der Tumor von hinten extraperitoneal, resp. intraligamentär sich hineingedrängt habe. Demnach müßte er allseitig oder doch von vorn und seitwärts von den Blättern des Mesocolon (Fig. 1 mc) bedeckt sein. Dies ist in der Tat der Fall. Dem Schema (Fig. 3) ent¬ sprechend, ist er vorn, oben und unten und teilweise seitwärts von einem Peri¬ tonealüberzug bedeckt, der überall schon makroskopisch sich leicht darstellen läßt durch müheloses Abziehen von der straffen, derben Kapsel des Tumors. Ebenso leicht läßt sich feststellen, daß Mesocolon oder besser gesagt., freier Mesocolonrest und Tumorüberzug eine Platte bilden. An einigen Stellen läßt sich schön darstellen, daß sich die Gefäße streng auf den Überzug be¬ schränken und nicht in die Kapsel dringen. An anderen Stellen allerdings sind Überzüge und Kapsel durchaus verwachsen. Zur bequemeren Dar¬ stellung wurden sodann succesive Duodenum und Pankreas vom Magen los- Fig. 4. gelöst. Da ließ sich denn, nachdem das Präparat übersichtlicher geworden war, auf dem Mesocolon eine dickere Vene mühelos verfolgen. Sie wurde in ihrem Verlaufe präpariert und es zeigte sich, daß sie, erst im Gekröse des Colon verlaufend, dann auf derselben Mesocolonplatte (es wäre dies das vordere Deckblatt des Tumors) bleibend auf den Tumor übergeht. Dabei ist zu bemerken, daß sie an einer Stelle eine tiefere Lage annimmt und nur durch Anschneiden und Aufklappen eines Stückes des Mesenterialüberzuges des Tumors präpariert werden kann. Die Vene, im freien, eigentlichen Meso¬ colon ziemlich oberflächlich gelegen, geht also im weiteren \ erlaufe im früheren Mesocolon in die Tiefe, wird intraligamentär und endlich, indem sie auf den Tumor übergeht, retroperitoneal. Um den Tumor zu schonen, konnte ich die Vene nicht weiter verfolgen, aber da wir ja den Gefäßverlauf im be¬ reiche des Mesenterium kennen, mußte diese kurze Strecke \enemeilauf wiederum bestätigend sein für die topographische Diagnose des l umors (vgl. Fig. 4).