Ueber den Parotidenspeichel des Menschen : Inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät zu Giessen zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe vorgelegt / von Leopold Ordenstein ; Präses Dr Eckhard.

  • Ordenstein, Léopold, 1835-1902.
Date:
[1859]
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Credit: Ueber den Parotidenspeichel des Menschen : Inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät zu Giessen zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe vorgelegt / von Leopold Ordenstein ; Präses Dr Eckhard. Source: Wellcome Collection.

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    Setzungen geschehen kann; denn nachweislich ist diese Secretion durch einen äusserst veränderlichen Factor, den Nerveneinfluss nämlich, bestimmt. Man kann sich daher allenfalls dahin einigen, unter normaler Secretions- grösse der Parotis die Menge von Speichel zu verstehen, die in einer gegebenen Zeit unter Wegfall jeglichen Nerveneinflusses abgesondert wird. Der praktischen Bestimmung aber dieser Secretionsgrösse stellen sich zweierlei Hindernisse entgegen: 1. Es ist wegen der Langsamkeit der Absonderung selbst zu einer genaueren Bestimmung der Speichelmenge eine längere Zeit nothwendig, und während derselben können nachweislich nicht alle Nervenerregungen vermieden werden, da durch Bewegungen der Schlingwerkzeuge, der Zunge, ja in geringem Grade der Kiefer selbst auch Erregungen der Speicheldrüsennerven herbeigeführt werden. 2. Wir besitzen keine Gewissheit, dass während des Wegfalls jener Bewegungen, also während der Abwesenheit uns bekannter Nervenreize nicht doch die betreffenden Stellen im Gehirn, wo die Speichelnerven ihren physiologischen Ursprung nehmen, zu verschiedenen Zeiten sehr ungleich functioniren. Nichtsdestoweniger mag es von einigem Interesse sein, die Secretionsgrösse einiger Individuen unter den obigen Bedingungen festzu- setzen. Zu diesem Ende theile ich die folgenden Versuche mit. Die ab- gesonderte Menge wurde in einem Gläschen aufgefangen, auf das ein kleiner, gläserner Trichter aufgesetzt war, um keinen Tropfen neben das Glas fallen zu lassen. Glas, Trichter und Inhalt wurden von Zeit zu Zeit ge- wogen. Da während des Aulfangens immerhin eine kleine Menge ver- dunstet, so wurden, um grössere Fehlerquellen zu vermeiden, die betref- fenden Individuen angehalten, die herabfallenden Tropfen immer auf die- selbe Stelle des Trichters fallen zu lassen, damit die verdunstende Fläche eine möglichst kleine wurde. Die Resultate der ersten Tabelle wurden an einem 17jährigen, schwach entwickelten, unter ärmlichen Verhältnissen lebenden Individuum gewonnen, dessen Nahrung fast nur aus Vegetabilien bestand.