Volume 2

Die Wirkungen von Arzneimitteln und Giften auf das Auge : Handbuch für die gesammte ärztliche Praxis / von L. Lewin und H. Guillery.

  • Lewin L. (Louis), 1850-1929.
Date:
1905
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Credit: Die Wirkungen von Arzneimitteln und Giften auf das Auge : Handbuch für die gesammte ärztliche Praxis / von L. Lewin und H. Guillery. Source: Wellcome Collection.

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    dunkele Punkte und Linien in dem grnuwcissen Gewebe. Nach weiteren ad Tagen war die milchige Färbung verschwunden, und damit auch die früher'J auffällige Entstellung. Man sali nur noch einen leichten, grauen Schleier, h Stereoskope wurde links eine Schriftprobe, etwa entsprechend .Jäg. 12 gelesei Die sonstigen Angaben waren sehr zweifelhaft. Der Mann kam noch eini^J Tage unregelmässig, und blieb dann sechs Monate vollständig aus. Er \\a in einen Rechtsstreit mit der Berufsgenossenschaft gerathen, weil er eine Ent Schädigung für die auf die Behandlung verwendete Zeit verlangte. Als ihr mit Entziehung der Rente gedroht wurde, erschien er wieder am 0. Augu^ 1902. Es wurde jetzt wieder täglich unter Aufsicht circa drei viertel Stunden gebadet. Nach' acht Tagen war von der dichten Randtrübung, auch bei focale * Beleuchtung, absolut nichts mehr zu sehen. Alsdann blieb der Mann wiederui für etwa zwei Monate aus, erschien dann wieder für zwei Tage, um daran. endgültig zu verschwinden. Wenn es somit auch gelingt, einen Theil der durch die Kalkvei ätzung hervorgerufenen Folgezustände zu bessern, so bleiben nach Vor letzungen noch genug Veränderungen übrig, weiche einer Therapie schwe j oder gar nicht zugänglich sind. Dazu gehören die Narbenbildung nacl Geschwüren und Nekrosen, die Veränderungen der Ilornhautkrümmunga die Folgen von Iritis, Panophthalmitis, Schrumpfung des Bindehaut sackes u. s. w. Es sind daher gewiss die Bestrebungen zu unterstütze« i welche einer bessern Prophylaxe zu ihrem Rechte verhelfen wolle« Gegen Unvorsichtigkeit, Leichtsinn, Muthwillen und Rohheit wird mai immer vergebens kämpfen; es wäre also das Augenmerk hauptsächlich auf die systematische Benutzung von Schutzvorrichtungen bei der Anbei zu richten. An Vorschlägen fehlt es nicht. Man hat Brillen von Gla> besonders aber von Draht empfohlen1). Diesen wird nachgerühmt, das:.- sie sehr leicht rein zu halten sind, nämlich schon durch blosses Durch blasen durch das Gitter. Jhr Schutz sei trotz der Maschen zwisaiei den Drähten vollkommen ausreichend, da breiige Kalkmassen nur ii ganz seltenen Fällen hindurchdringen könnten, und selbst trockener Kalk staub zurückgehalten werde, wenn er nicht kräftig und nahezu horizunta durchgeblasen wird. Leider bestätigte sich aber auch hier die Erfahrung dass die Arbeiter dem Tragen solcher Brillen den grössten Widerstam entgegensetzen, indem sie erklären, durch dieselben zu sehr behindere zu sein. Nach unseren eigenen und Anderer Erkundigungen schein' dieser Widerstand beim Bauhandwerke nicht unberechtigt zu sein, da di» Bauleiter selbst das Brillentragen bei dieser Arbeit für unmöglich erklären C. Eiweiss verflüssigende, beziehungsweise lösende Aetzgiite. Die chemischen Verhältnisse, die bei der Vergiftung der Augei durch Aetzalkalien obwalten, haben wir bereits in der Einleitung z« diesem Kapitel auseinandergesetzt. Das Krankheitsbild kann selbst- verständlich auch hier kein einheitliches sein, da die Concentration und' die Menge des Giftes, die Dauer seines Verweilens im Auge u. a. n'- entscheidend nicht nur für die erste Gestaltung der V erletzung, sondern! auch für deren endlichen Ausgang ist. Gerade diese mannigfachen zu-« fälligen, und vielleicht auch individuellen Verhältnisse bringen cs zu