Zur Casuistik der primären Vaginal- und Vulva-Carcinome ... / vorgelegt von Anna Ingermann-Amitin.

Ingermann-Amitin, Anna.

Date:: 1893

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Credit: Zur Casuistik der primären Vaginal- und Vulva-Carcinome ... / vorgelegt von Anna Ingermann-Amitin. Source: Wellcome Collection.

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äusseren Genitalien gebracht werden kann und dass Infiltrationen oder Drüsen nicht zu fühlen sind. Daher wurde die Extirpation des Tumors beschlossen. Operation in Ghloroformnarcose. Nachdem der Tumor durch 2 in das Rectum eingeführte Finger an die äusseren Genitalien heran¬ gebracht worden, wurde derselbe circa 1 cm. weit im Umkreise Umschnitten. Alsdann wurde er mit Messer und Scheere von seiner Unterlage abgelöst, der letzte Theil wurde mit den Fingern losge- schält. Die starke Blutung bei der Ablösung wurde durch Klernm- pincetten bekämpft. Als man an die Yernähung der Wundflächen gehen wollte, trat eine äusserst heftige venöse Blutung ein, die hauptsächlich von rechts oben herkam. Es wurde eine Reihe von Klemmpincetten angelegt, ohne dass es gelang der Blutung Herr zu werden, da die Ursprungsstelle derselben nicht freigelegt werden konnte — sie lag zu weit nach oben. Es wurde desshalb vorläufig mit Jodoformgaze tamponirt und von unten her mit der Naht begonnen. Nachdem etwa 4 Nähte angelegt waren, trat wieder eine heftige Blutung ein. Die angelegte Klemmpincette konnte in dem weichen und morschen Gewebe nur schlecht fassen. Daher entschloss man sich mit der Naht aufzuhören, liess die angelegten Klemmen liegen und tamponirte die ganze Vagina fest mit mehreren Jodoform¬ gazestreifen. Die Patientin wurde am Schluss der Operation etwas schwächer — 2 Aetherinjectionen. Am Nachmittag stellten sich deut¬ liche Wehen ein. Dieselben lassen am Abend nach. Herztöne des Kindes waren noch deutlich zu hören. Keine Blutung. Patientin bekommt Champagner. '7. IX. Keine Wehen mehr Die Herztöne des Kindes nur noch sehr undeutlich zu hören. Patientin spürt keine Kindesbewegungen mehr. 8. IX. Allgemeinbefinden besser. Kindesbewegungen wurden wieder gespürt. Herztöne wieder deutlich links zu hören. 9. IX. Entfernung der Tamponade und der Klemmen. Dabei tritt eine starke Blutung ein, so dass von einem beabsichtigten Weitervernähen der Wunde abgesehen und die Vagina wiederum fest tamponirt werden musste. Am Nachmittag Temp. 38,4, Puls 108. 11. IX. Entfernung der Tamponade. Täglich 2 mal Ausspülung der Scheide mit Borsalicyl. 21. IX. Die Wunde schlecht belegt. Temp. andauernd normal. Allgemeinbefinden gut. Herztöne des Kindes deutlich zu hören. Die Wunde wurde mit Tinct. Jod. geätzt. 26. IX. Die Wunde sieht reiner aus. Von einem Tumor nichts mehr zu merken. Herztöne des Kindes deutlich. Patientin wurde entlassen ; soll zur Entbindung wieder kommen. Im November erfolgte die Geburt; sie verlief vollkommen normal. Ein Recidiv wurde nicht constatirt. Dieser Fall ist sehr interessant damit, dass zu einem primären Yaginalcarcinom sich noch eine Schwangerschaft hinzugesellt hat. Solche Fälle, Combination von primärem