Bildung eines künstlichen Harnleiters. Nervendehnung bei centralem Leiden. Zwei klinische Mittheilungen (nebst einer vorläufigen Anzeige über Heilung von Hernien) / von Prof. Dr. von Nussbaum.

  • Nussbaum, J. N. (Johann Nepomuk), Ritter von, 1829-1890.
Date:
1876
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Credit: Bildung eines künstlichen Harnleiters. Nervendehnung bei centralem Leiden. Zwei klinische Mittheilungen (nebst einer vorläufigen Anzeige über Heilung von Hernien) / von Prof. Dr. von Nussbaum. Source: Wellcome Collection.

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    nie Leibweb, nie Auftreibung des Leibes entstund. Der Ver- band wurde so oft gewechselt, als er durchfeuchtet schien, natürlich imnrjer unter dem Spray, anfangs täglich zweimal, nach 14 Tagen täglich einmal. Die Drainagen wurden immer herausgezogen, in öprocentigem Carbolwasser rein gewaschen und wieder hineingesteckt. Die feinen Seidennähte entfernte ich am 8., die Silber- drahtuähte am 14. Tage. Den Ecraseur nahm ich am 11. Tage mit grosser Mühe weg; es hatte sich gesundes Gewebe mit dem Drahte in die Schale hineingezogen und die Wegnahme nur mit unliebsamem Kraftaufwande ermöglicht. Es verlief aber Alles gut, nur war sehr auffallend, dass bei Frau Holler trotz des guten Verlaufes immer nur wenig Urin mit dem Catheter entleert werden konnte, während an- dere Operirte, denen es gut ging, alsbald die normalen Mengen Harn lieferten. Bei Frau Holler waren es in 24 Stunden nur 400 bis 600 Cc. Harn; hingegen war das durch die offengelassene Bauchwunde ablaufende Secret ungewöhnlich viel und dünn- flüssig, so dass ich alsbald an eine Verletzung der Blase dachte. Nach den meisten Ovariotomieen, wo ich jetzt immer einen Büschel Drainagen in die Tiefe des Beckens stecke und am unteren Wundwinkel herausstehen lasse, bemerke ich, dass nur in den ersten 24 - 48 Stunden viel Secret abläuft, dann aber nur mehr einige Tropfen. (Ich füge hier die Bemerkung bei, dass sich mir die Ueberzeugung aufdrängt: je weiter man den Bauch offen lässt, desto gefahrloser verläuft die Verwund- ung. Das Secret soll eben einen ganz unbehinderten Abfluss haben.) Alsbald untersuchte ich nun bei Frau Holler das Wund- secret genau, und es bestätigte sich zu meinem Schrecken, dass eine grosse Masse Urin beigemischt war. Nun frug es