Beiträge zur kenntniss des anatomischen verhaltens der menschlichen rückenmarkswurzeln im normalen und im krankhaft veränderten zustande : (bei der dementia paralytica) / von dr. A. Hoche.

  • Hoche, Alfred, 1865-1943.
Date:
1891
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Credit: Beiträge zur kenntniss des anatomischen verhaltens der menschlichen rückenmarkswurzeln im normalen und im krankhaft veränderten zustande : (bei der dementia paralytica) / von dr. A. Hoche. Source: Wellcome Collection.

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    schnitten der grossen Nervenfasern liegen nun ausserdem eine grosse Anzahl eigenthümlicher runder fremdartiger Gebilde und zwar ganz besonders in einzelnen Bündeln der Wurzeln, sowohl auf der relativ gesunden wie auf der geschrumpften Seite des Rücken- markes, welche die Grösse einer kleinen Arterie und darüber haben. Dieselben setzen sich scharf gegen das gesunde Gewebe ab, zeigen entweder eine granulierte oder aber eine concentrisch geschichtete Substanz und erweisen sich bei stärkerer Vergrösse- rung als verschiedenen Ursprungs. Ein Theil besteht aus degene- rierten Nervenfasern, wie die noch erhaltenen Axencylinder be- weisen, ein anderer Theil aus der erheblich gewucher- ten Neuroglia einer Nervenfaser, die man im Centrum des Heerdes noch deutlich sieht, ein dritter Theil besteht aus kleinen obliterierten Gefässen mit stark verdickter Adventitia. Auffällig ist, dass ausserhalb dieser Heerde die Wurzeln bis auf einzelne Nervenfasern, welche eine Quellung des Axencylinders oder eine Aufblähung der Markscheide zeigen, gesund sind. (cf. seine Zeichnung; 1. c. Tafel XL Figur 23). Auf die Frage, woher diese „gewucherte Neuroglia stammt, komme ich unten zurück. Thomsens Beobachtungen haben mich bei der grossen Aehn- lichkeit seiner Beschreibung (auch seiner Zeichnung 1. c. Tafel XII Fig. 1) mit meinen Befunden einen Augenblick daran denken lassen, ob es sich nicht etwa bei den Plaques in den Rückenmarkswurzeln um etwas auch der Sache nach Aehnliches handeln möchte; Gang- lienzellen kommen ja in den hinteren, und wie oben nachgewiesen, auch in den vorderen Rückenmarkswurzeln vereinzelt vor; indessen spricht so gut wie Alles gegen diese Annahme. Die Ganglienzellen der Wurzeln sind nicht annähernd häufig genug, um die grosse Zahl der Plaques aus ihnen herzuleiten; ferner habe ich niemals Uebergangsstadien, wie T h o m s e n, ge- sehen, und schliesslich geben in geeigneter Weise angelegte Längs- schnitte ein ganz anderes Bild von der Anordnung der Heerde, welche Thomsen für die Stämme der Hirnnerven als kurze, spindelförmig gestaltete Gebilde beschreibt. Auf Längs- und Schräg- Schnitten, (deren zweckmässigste Richtung man für jede Rücken- markshöhe ausprobieren muss,) welche die Wurzelbündel und zu- gleich die austretenden Fasern längs ihres Verlaufes durch die weisse Substanz treffen, ergiebt sich nämlich deutlich ein Z u-