Die Encephalitis und der Hirnabscess.

  • Oppenheim, Hermann, 1858-1919.
Date:
1897
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Credit: Die Encephalitis und der Hirnabscess. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    von der Orbita ausgegangen war. Treitel fand unter 21 Birnabscessen zwei, die auf eine Stirnhöhleneiterung zurückgeführt werden konnten. In den 9000 Sectionsfällen Pitt's konnte nur einmal eine rhinogene Gehirn- affeetion als Todesursache beschuldigt werden. Hier hatte ein Nasenpolyp das Dach des Siebbeines perforirt und einen Stirnlappenabscess erzeugt. Einigemale handelte es sich um die Folgen der Abtragung eines Polypen (Park), eines Tumors u. s. w. In der neueren Zeit haben Kulint und Dreyfuss diese Fragen einer eingehenden Besprechung unterzogen. Dreyfuss scheidet die rhinogenen Hirnabseesse in mehrere Gruppen, je nachdem sie in Folge operativer Eingriffe in der Nase (Entfernung von Polypen etc.), in Folge von Eiterungen des Sinus maxillaris, des Sinus frontalis oder der Siebbeinzellen entstanden sind. Die Kulint'sche Oasuistik wird von ihm wesentlich erweitert. Von 120 Fällen von Stirn- höhleneiterung, die Engel mann zusammenstellte, waren 5 mit Hirn- abscess complicirt. Von anderweitigen infectiösen und suppurativen Processen in der Nachbarschaft des Gehirns, die zum Hirnabscess führen können, ist noch die Orbitalphlegmone, der Oarbunkel und das Erysipelas faciei zu erwähnen. Endlich können auch Eiterungen an entlegenen Körperstellen das Gehirn inliciren und auf metastatischem Wege den Gehirnabscess erzeugen (metastatischer, häraatogener Hirnabscess). Jedweder Eiter- herd kann die Quelle des Infectionsmateriales bilden, welches durch die Blutgefässe ins Gehirn verschleppt wird. Weitaus am häutigsten ist die Lunge der Sitz der Primärerkrankung. Die Beziehungen des Hirnabseesses zu den putriden Erkrankungen der Lunge und der Bronchien sind zuerst von Virchow (im Jahre 1853) erkannt, dann von Biermer und Gull und in neuerer Zeit besonders von Nähter und Martiusgewürdigt worden. Letzterer hat auch die neuere Literatur über diese Frage zusammengestellt, während wir bei E. Meyer die ältere gesammelt finden. Böttcher ist es gelungen. Lungenpigment im Hirnabscess nachzuweisen. Die Lungenkrankheit, welche das Hirn am meisten gefährdet, ist die putride Bronchitis. Ausserdem kann die Lungengangrän, der Lungenabscess, das Empyema pulmonum und — freilich nur in seltenen Fällen — die Lungentuberculose mit Cavernenbildung die putriden Ele- mente ins Gehirn befördern. Weit seltener ist der Hirnabscess die Folge einer purulenten Peri- carditis oder einer Eiterung innerhalb des Bauchraumes, doch musste er in einzelnen Fällen in Beziehung zu einer Peritonitis purulenta, zu einem