Ueber Lupuscarcinom ... / von Carl Wollseiffen.

  • Wollseiffen, Carl, 1865-
Date:
1892
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Credit: Ueber Lupuscarcinom ... / von Carl Wollseiffen. Source: Wellcome Collection.

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    Cohnheim stellt die Hypothese auf, dass die Krebsgeschwülste sich zwar nicht in der embryonalen Periode entwickeln, dass sie aber einer Persistenz embryonaler Keime im Gewebe ihre Entwicklung ver¬ danken. Die grössere oder geringere Menge embryonaler Zellen, welche im Gewebe lägen und nicht zum A_ufbau von normalen Körperteilen verbraucht seien, verharren zunächst in ihrer ursprünglichen Form, wenn sie auch oft nicht zu erkennen seien. „Erst wenn äussere Umstände, d. h. ihre Ernährung und ihre Beziehung zur Umgebung es gestatten, geraten sie in Wucherung und bilden Geschwülste; in diesem Sinne kann auch ein Trauma wirken, in der Regel aber entzieht sich der Anstoss zur Wucherung unserer Einsicht.“ Cohnheim glaubt weiter an eine ererbte Disposition zur Geschwulst¬ bildung, sich hierin 0. Weber nähernd, indem auch er darthut, dass in manchen Familien viele Geschwülste Vorkommen, in andern nicht, etwa ebenso wie man von ererbter Disposition zu Gelenkrheumatismus, Gicht und Steinbildung spricht, d. h. von der Fähigkeit, ohne näher erkennbare Ursache im Laufe des Lebens an einer bestimmten Krankheit zu erkranken, und zwar in der 'Lebensperiode, in welcher dieselbe überhaupt vorkommt. Weil das Carcinom selten intakte Hautstellen befällt, sich vielmehr fast regelmässig an irgendwie gereizten Stellen entwickelt, haben schon früher einzelne Autoren an Infektion gedacht, zumal die klinischen Beobachtungen mitunter für die Möglichkeit der Ueber- tragung zu sprechen schienen. So weist Ledoux- Leband1) auf die klinische Verwandschaft mit der Tuberculose hin und glaubt, dass wie bei dieser, so auch bald bei malignen Geschwülsten der Infektionskeim *) Ledoux-Leband. Le cancer, maladie parasitaire.