Über den primären Krebs der Extremitäten ... / von Rudolf Volkmann.

  • Volkmann, Rudolf.
Date:
1889
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Credit: Über den primären Krebs der Extremitäten ... / von Rudolf Volkmann. Source: Wellcome Collection.

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    stehenden Gesichtskrebs, dessen sehr viel grössere Benignität hinreichend bekannt ist. Denn der Krebs der Nase z. B. führt unendlich viel seltner und später zur Drüseninfektion, als der Lippenkrebs, auch wenn er in der Form einer derben, knotigen Infiltration, und nicht in der viel hau- bgeren des flachen Geschwürs, , oder gar des Ulcus rodens auftritt. Diese dritte Gruppe der Extremitätenkrebse umfasst also diejenigen Fälle, wo für die Entstehung der Neubildung keine lokale-Veranlassung nachweis¬ bar ist, wo weder eine Warze an der Stelle des Carcinoms früher bestanden hat, noch eine langdauernde chronische Reizung die Veran¬ lassung gab, sondern wo der Krebs sich spontan auf scheinbar gesunder Haut entwickelte. Bevor ich zu der genauen Besprechung dieser drei verschiedenen Formen des Extremitätenkrebses übergehe, muss ich noch einmal hervor¬ beben, dass ich selbstverständlicherweise nur die primären Extremitäten- carcinome berücksichtigt und also von den sekundären, fast ausschliess¬ lich in den Knochen auftretenden Formen ganz abgesehen habe. Des weiteren muss ich betonen, dass ich zu meiner Arbeit nur solche Fälle benutzt habe, wo durch die mikroskopische Unter¬ suchung des Tumors dessen epitheliale Natur mit völliger Sicherheit festgestellt worden war, alle Fälle dagegen, wo die Möglichkeit vorlag, dass es sich um sarkomatöse Neubildungen gehandelt haben könnte, wurden ausgeschlossen. Das Material, welches ich auf diese Weise gewonnen, und aus dessen Analyse die vorliegende Arbeit hervor¬ gegangen ist, besteht zunächst aus den in den letzten 20 Jahren sowohl in der Hallenser Klinik als in der Privatpraxis des Herrn Geh.-Rat von Volkmann beobachteten Fällen von Extremitätenkrebs (39 Be¬ obachtungen) ^). Ausserdem habe ich alle in der Litteratur veröffent¬ lichten kasuistischen Mitteilungen, soweit sie mir zugänglich waren, be¬ nutzt ; und endlich verdanke ich eine nicht unbeträchtliche Anzahl bezüg¬ licher Krankengeschichten den brieflichen Mitteilungen verschiedener Kli¬ niker, an die ich mich fragenderweise gewandt und denen ich hiermit für die gütige Unterstützung, die sie meiner Arbeit gewährt haben, den leb¬ haftesten Dank ausspreche. Den weiteren Verlauf bereits beschriebener oder mir in Krankengeschichten vorliegender Fälle habe ich nach Mög¬ lichkeit durch direkte Erkundigungen bei den Patienten selbst oder deren Verwandten zu ermitteln gesucht. Die Anzahl der von mir benutzten unzweifelhaften Extremitätenkrebse beträgt im ganzen die Summe von 223 Fällen. 1) Auf absolute Vollständigkeit kann, trotz der relativ grossen Zahl von Beobach¬ tungen, leider kein Anspruch gemacht werden, doch wird der Wert, selbst der mehr statistischen Teile meiner Arbeit dadurch nicht beeinträchtigt. 235*