Über den primären Krebs der Extremitäten ... / von Rudolf Volkmann.

  • Volkmann, Rudolf.
Date:
1889
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Credit: Über den primären Krebs der Extremitäten ... / von Rudolf Volkmann. Source: Wellcome Collection.

    19/74 (page 3139)
    nicht in Betracht kommen; 55 Fälle sind nach der Operation überhaupt nicht weiter beobachtet worden und die spätere Nachforschung war aus verschiedenen Gründen teils unmöglich, teils erfolglos. Es bleiben daher nur 55 Fälle übrig, von denen das Endresultat einigermassen festgestellt ist. Von diesen sind 30 über zwei Jahre, weitere 10 über ein Jahr als recidivfrei beobachtet; 15 sind bösartig verlaufen und befinden sich unter ihnen 12 Todesfälle. Indessen hat sich mit Sicherheit herausgestellt, dass Recidive, wenn sie überhaupt eintreten, meist sehr schnell, und zwar gewöhnlich schon wenige Wochen oder Monate nach der Operation erfolgen, gleichviel, ob es sich um lokale oder um Drüsenrecidive han¬ delt. Sehr selten kommen Recidive erst nach einem oder nach andert¬ halb Jahren vor, und niemals ist ein Recidiv nach einem Zeit¬ räume von zwei Jahren oder darüber bei dieser Form derEx- tremitätencarcinome beobachtet worden’), obschon 22 Fälle länger als 3 Jahre, 11 länger als 5 Jahre und 5 länger als 10 Jahre nach der Operation kontrollirt wurden. Daraus ergiebt sich die Berechtigung, alle Fälle, in denen zwei Jahre oder länger nach der Operation kein Recidiv aufgetreten ist, als definitiv geheilt zu betrachten. Von diesem Axiom aus¬ gehend haben wir dann 30 Fälle = 55 ^ definitiver Heilungen, und ferner 9 Fälle = 17 ^ die über ein Jahr gesund blieben und also auch schon eine ziemlich grosse Wahrscheinlichkeit darbieten, definitiv geheilt zu sein. Endlich 15 bösartig verlaufene Fälle, = 28^, von denen 12 als gestorben verzeichnet sind, drei mit grossen Recidiven behaftet inoperabel aus der Behandlung entlassen wurden. Die bösartig verlaufenen Fälle führen fast immer durch die Grösse der lokalen und der Drüsenrecidive und durch die langwierige Eiterung unter den Erscheinungen des allgemeinen Marasmus und der äussersten Erschöpfung zum Tode (s. Beobachtungen No. 19 und 20). Metastasen in den innern Organen sind überhaupt nur zweimal bei dieser Art von Krebsen gesehen worden (s. Beobachtungen No. 21 und 22) 2). Beobachtung No. 14. Hallenser Klinik 1 880. Der 51jährige Schmied E. F. erkrankte in seinem 16. Lebensjahr an einem Knochenleiden der linken Tibia (akute infektiöse Osteomyelitis?), das ihn lange Zeit ans Bett fesselte. Mehrere Jahre behielt er eiternde Fisteln, die zeitweise Knochenstücke entleerten], sich schliesslich aber schlossen und fest vernarbten. Vielfach sind dann später infolge von allerhand Insulten die Narben aufgebrochen, aber immer leicht wieder zugeheilt. Ende 1879 — 35 Jahre 1) In den drei Fällen, wo die Recidive erst nach zwei Jahren gesehen wurden, hatten sie schon lange Zeit bestanden, was auch aus ihrer sehr bedeutenden Grösse hervorgeht. Zweimal handelte es sich um Drüsenrecidive in der Weiche, wovon eins bereits inoperabel war; beim Versuch, das zweite, gleichfalls sehr grosse Recidiv zu entfernen, ging Patient zu Grunde, der dritte Fall betrifft ein sehr grosses Unterschenkelcarcinom. 2) Die Dauer der Krankheit bei den tödlich verlaufenen Fällen betrug: einmal fünf Monate; dreimal circa ein Jahr; einmal drei Jahre; zweimal vier Jahre und einmal fünf Jahre. Von einem weiteren Fall ist die Dauer nicht zu eruiren. Klin. Vorträge, 23C. (Chirurgie 334j335.) 236