Die Geschichte des Badewesens / von Eduard Bäumer.

  • Bäumer, Eduard.
Date:
1903
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Credit: Die Geschichte des Badewesens / von Eduard Bäumer. Source: Wellcome Collection.

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    bekamen sie nicht nur eine reine glatte Haut, sondern auch einen angenehmen Geruch. Die Finnen, welche schon vor den Indogermanen in Nord- Europa ihre Wohnsitze hatten, kannten seit Urzeiten das Schwitz- bad als einen unentbehrlichen Lebensgenuß. Die Sprachvergleichung gibt hierüber interessante Aufschlüsse. Das Wort stuba, welches bei den Germanen und Slaven das Schwitzbad bezeichnet, heißt bei den Lappen stoppo oder stuoppo und im Finnischen tupa. Der ungarische Sprach- forscher Hunfalvy (zitiert bei Kochendörffer) bezeichnet nun tupa als altaisches Urwort, demnach wäre das Schwitzbad von den uralaltaischen Völkern ausgegangen. In der Tat bestand in alter Zeit zwischen den Nordgermanen und Finnen eine rege Ver- bindung (Weinhold), es würde sich dadurch die weite Verbreitung des Schwitzbades sehr gut erklären, zumal, wenn man bedenkt, daß die Finnen ältere Bewohner Europas sind als die Indo- germanen. Das finnische Schwitzbad ist in der Tat besonders für die nächstwohnenden Slaven vorbildlich gewesen, und das Bad des russischen Bauern be- kündet noch heute un- G&.CV d ®■ verkennbar seine fin- nische Abstammung. Dem Finnen ist das Bad wie kaum bei einem andern Volke geradezu unentbehrliche Lebens- gewohnheit, ja, das Bad gilt dem finnischen Bauern als der höchste Genuß des Lebens. Jeder, auch der ärmste, muß sein eignes Bade- haus haben, sei es auch noch so klein und ärm- lich. Das Badehaus wird von dem finnischen Landvolke als ein Heiligtum betrachtet und ein Verbrechen, welches daselbst be- gangen ist, wird für sehr viel schwerer angesehen. : _=■= f J ti l, .! lÜi A — — AX a?l <2l<yv^ & ^/oejoyjoA. sCsCyc (Jb&'w.Xyz-