Die Vitamine, ihre Bedeutung für die Physiologie und Pathologie : mit besonderer Berücksichtigung der Avitaminosen: (Beriberi, Skorbut, Pellagra, Rachitis) ; Anhang: Die Wachstumsubstanz und das Krebsproblem / von Casimir Funk.

  • Funk, Casimir, 1884-1967.
Date:
1914
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Vitamine, ihre Bedeutung für die Physiologie und Pathologie : mit besonderer Berücksichtigung der Avitaminosen: (Beriberi, Skorbut, Pellagra, Rachitis) ; Anhang: Die Wachstumsubstanz und das Krebsproblem / von Casimir Funk. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

    17/224 (page 3)
    modernen IJenberiforschung sich zunutze ziehen I>♦ 11 Anfang die Vereinigten Stallten von Amerika gemacht zu haben, i r»< 1 * -: votiert, haben, das die vollständige Polierung des Eto see in den Philippinen bietet. Nicht geringe Schuld daran haben einige Untersucher bereits klar gewordene durch unwissenschaftlich geführte Experin verdunkeln suchen. Die moderne Forschung hat es zustande gebracht, die Prag« eil zu klären, dass man schon vor einigen Jahren mit Sicherheit sagen !■:■■:. Beriberi durch Fehlen gewisser Substanzen im polierten Reis entsteht und durch Zufuhr dieser Substanzen gänzlich verhütet werden kann. Nun wurde eifrig nach diesen hypothetischen Substanzen gesucht, allerdings mit m< irrtümlichen Resultaten. Erst als die Frage mit korrekten chemü Methoden in Angriff genommen wurde, konnte das Problem dem Ziele : gerückt werden. Hier lagen enorme experimentelle Schwierigkeiten im V die später ihre Besprechung finden werden. Gegenwärtig kann die I als nahezu gelöst angesehen werden. Es gelang nämlich nachzuweisen, dass es sich um vollständig chemisch definierbare Substanzen handelt, deren Spaltungsprodukte tatsächlich rein isoliert und in ihrer Zusammensetzung erkannt worden sind. Wenn wir auch augenblicklich noch nicht viel über die Struktur derselben wissen, so lässt sich schon voraussehen, dass auch diese Erkenntnis in kurzem erbracht wird. Es handelt sich hier um eine ganze Gruppe von Substanzen, für die ich den jetzt schon vollständig eingebürgerten Namen: Vitamine v schlagen habe. Diese Substanzen können auf folgende Weise charakterisiert werden: es sind dies stickstoffhaltige sehr kompliziert gebaute kristalline Körper, die chemisch einer neuen Gruppe angehören; sie lass sich durch gewisse Fällungsmittel abscheiden. Ihre pharmakologische Wirkung ist noch nicht sehr weit erforscht worden, doch können diese Substanzen in jeder beliebigen Menge verabreicht werden, ohne eine schäd- liche Wirkung zu entfalten. Sie sind für das Leben unentbehrlich. Im allgemeinen kann gesagt werden, dass wir den ganzen Vitaminvorrat von der Pflanze beziehen. Manche Tiere allerdings kommen auf die Welt mit einem gewissen Vorrat an diesen Stoffen, der im Ei abgelagert ist. andere bekommen die Vitamine in der Milch. Die niederen Tiere oder Pflanzen, die mehr einen Tierstoffwechsel besitzen, sind mit Ausnahme der Hefe in dieser Hinsicht noch gar nicht untersucht worden. Bei Pflanzen finden wir den grüssten Vitaminvorrat im Samen, und im Reiskorn gerade in der äusseren Schicht. Auch haben wir Anzeichen dafür, dass beim Keimungsprozess chemische Umwandlungen in den Vitaminen vorkommen, was uns zu der Vermutung führt, dass diese Substanzen bei dem Keimungs- prozess und später beim energischen Wachstum eine entscheidende Rolle spielen.