Leitfaden der Planktonkunde / von Adolf Steuer.

  • Steuer, Adolf, 1871-
Date:
1911
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Credit: Leitfaden der Planktonkunde / von Adolf Steuer. Source: Wellcome Collection.

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    tivitätsklasse das Gewässer zu rechnen ist. Die in einem gegebenen Zeitpunkte vorhandene Nahrung besagt an und für sich noch nichts über die Produktivität im allgemeinen, da erstere nach Jahreszeit, Witterung: und Höhe des Fischbestandes verschieden sein kann. Bei o der Bonitierung müssen wir somit einen Ausdruck für den Jahres- durchschnitt auffinden. Diese Summen oder Durchschnitte lassen sich nun zueinander in Beziehung setzen und liefern einen vergleichen- den oder relativen Ausdruck für die Produktivität verschiedener Ge- wässer. Nach diesen Gesichtspunkten unterscheidet nun Walter: 1. Teiche von geringer oder sehr schwacher Produktivität, die einen Gehalt an tierischem Plankton bis zu 5 ccm pro cbm besitzen; 2. Teiche von mittlerer Produktivität mit einem solchen von 5—15 ccm pro cbm; 3. Teiche von guter und sehr guter Produktion mit einem Plank- tongehalt von 15—50 ccm pro cbm. Für arme Gewässer sind in qualitativer Hinsicht charakteristisch viel Rotatorien und Cyclopiden, wenig Cladoceren, für reiche Gewässer dagegen viel Cladoceren. Die große Fruchtbarkeit der Dorfteiche beruht auf ihrer reich- lichen Düngung, die sie durch Einlassen von Jauche, Eintrieb von Vieh und dergleichen erfahren. Will nun die Teichwirtschaft ihr höchstes Ziel, eine möglichste Steigerung des Nährwertes der Fisch- wässer und damit einen möglichst hohen Ertrag an Fischfleisch er- reichen, so muß fleißig gedüngt werden. Ein biologisches Verfahren zur Ermittlung des zeitweiligen Düngerbedarfes ist die „Becherglas- methode“ von Zuntz und Kn aut he. Sie wird in der Weise ausge- führt, daß man ein größeres Quantum des zu prüfenden Wassers durch ein Papierfilter filtriert und davon Mengen von je % 1 in gut gereinigte paraffinierte Glaskolben von etwa 3/4 1 Inhalt verteilt. Wäh- rend nun einige derselben als Kontrollversuche keinen weiteren Zu- satz erhalten, werden die anderen mit genau bekannten Mengen der auf ihre Wirksamkeit zu prüfenden Stoffe versetzt. Man wird hierbei so ziemlich alle praktisch in Betracht kommenden Möglichkeiten er- schöpfen, wenn man von den Säuren die Schwefel-, Phosphor-, Sal- petersäure und das Chlor, von den Basen Natron, Kali, Ammoniak, Kalk, Magnesia, Eisenoxydul in Betracht zieht. Daraus werden nun 10 Stammlösungen hergestellt und mit diesen sowie mit Jauche, Stroh- infus usw. die Wasserproben in bestimmten Prozenten versetzt, hierauf mit einer Planktonalge (Protococcus oder einer anderen einzelligen O \ o