Die Lepra / von Adolf v. Bergmann.

  • Bergmann, Adolf von.
Date:
1897
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Credit: Die Lepra / von Adolf v. Bergmann. Source: Wellcome Collection.

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    in die Knoten der tuberösen Form sind bisher erfolglos angewandt worden. Der japanische Arzt Goto Scho-choku am Leprosorium zu Molokai rühmte Kräuterbäder und Seiketsuronpillen, doch hat Alvarez nach 8/-i jähriger Behandlung keine Fortschritte gesehen. Wihtol bringt die Besserung in einem Fall von Lepra mit einem Erysipel in Zusammenhang, das der Kranke durchgemacht hatte. Dechambre vindicirt dem Biss einer Klapperschlange sogar einen völlig heilenden Effect bei einem Leprosen. Carreau hat einer acuten Vergiftung mit Kali chloricum eine auffallende Besserung folgen sehen. Man findet nicht so gar selten Leprose, die eine Quecksilber- kur durchgemacht haben. Der Effect derselben ist im besten Fall ein negativer, meist wirkt das Quecksilber 'direct schädlich. — Auch das Jodkali ist nicht zu empfehlen. — Arsen, Eisen und Chinin haben nur roborirende Bedeutung und sind in diesem Sinn zu ge- brauchen. Das Neueste repräsentiren die Injectionen von Lepraheilserum, welche von de Luca und von Carrasquilla vorgenommen worden sind. De Luca verwandte Kaninchenblutserum von einem mit Lepra- emulsion geimpften Thiere, und zwar incorporirte er dem Kranken inner- halb 14 Tagen 94 ccm Heilserum. Worin die unmittelbare Wirkung des Serums auf den Krankheitsprocess zu suchen, ist aus dem Bericht nicht zu ersehen. Carrasquila theilt über die Herstellungsweise seines Heilserums nichts Näheres mit. Er will an 15 Personen das Entstehen neuer Eruptionen durch die Injectionen coupirt haben. Die erkrankte Haut gewinne ihr altes Aussehen wieder, auch die Schleimhautaffection schwinde, die Sensibilität kehre wieder. Ein vollständiges Schwinden der Infiltrate komme jedoch nicht zu Stande. Somit wird auch der Heilserumtherapie das Loos der alten Mittel zu Theil — eine Kadikai- heilung kommt eben nicht zu Stande. Morrow will in der Entfernung der Leprosen aus ihrem Wohn- ort in eine leprafreie Gegend ein Moment sehen, welches eine Besserung resp. einen Stillstand der Krankheit bewirkt. Da einen solchen Orts- wechsel sich nur Kranke erlauben können, welche auch die Mittel für eine gute Pflege und rationelle Behandlung haben, so wird hierin wohl der Grund zur Besserung zu suchen sein. Mac Leod hat 250 Fälle von Nervendehnung bei der Nerven- lepra zusammengestellt. Die Erfolge dieser Behandlung sollen in einer Besserung der leprosen Neuritis, Verminderung der Schmerzen, Wieder- herstellung der Sensibilität, Heilung der Geschwüre, Rückkehr der Muskelkraft bestehen. Sklerosirte Nervenstämme werden gespalten. Leider schaffen in vielen Fällen erst wiederholte Dehnungen den Erfolg. Die Warnung Danielisen und Boeck's vor operativen Ein- griffen an den Leprosen hat für die Gegenwart ihre Geltung verloren. Unter den modernen Cautelen kürzt man dort, wo Nekrosen langwierige Eiterungen unterhalten, den Process wesentlich durch einen geeigneten operativen Eingriff ab. Wir müssen das Kapitel der Behandlung der Lepra leider mit der traurigen Erkenntniss schliessen, dass wir in der radicalen Heilung r