Krankheits- und Behandlungslehre der Nasen-, Mund-, und Rachenhöhle, sowie des Kehlkopfes und der Luftröhre / von Maximilian Bresgen.

Date:: 1891

Credit: Krankheits- und Behandlungslehre der Nasen-, Mund-, und Rachenhöhle, sowie des Kehlkopfes und der Luftröhre / von Maximilian Bresgen. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

422/454 (page 406)

$es zweitelliatt. oh die von anderen Beobaelitern (Schnitzler, Schrötter, Mas6ei, Sehech, Roth, Strassmannj l)eol)a('liteten, in o:ri3sseren Zwisclien- räumen auftretenden, rauhen. l)ellenden oder eig-eutündieh kling-endeu IIustenstös8e und Laute hei übrigens vollkonmiener Gesundheit als g-leich- artig zu erklären sind. Wegen des g-leielizeitig vorhandenen KitzelgetÜhles im Keidkoi)fe hei vollständig normaler Besehaltenheit desselben will Scheck derartige Fälle nicht als \'eitstanz des Kehlkopfes, sondern als ^hysteriseher Husten bezeichnet wissen. Dies dürfte auch für solclie Fälle zutreffender sein; besser noeli erscheint uns der von Gottstein gewählte Ausdruck „nervöser Jlnsten. In anderen Fällen nervi)sen Hustens treten die llustenst(>sse in Anfällen auf. die zuweilen mehrmals am Tage uiul n.it grosser Heftigkeit sich geltend machen. Meistens wird keine Gelegenheitsursache beobachtet; zuweilen liegt nur irgend eine l)eliebig-e äussere Veranlassung, wie .Schreck n. dgl., vor. Im Kehlko])fe tindet man keine ersichtliche Frsache. auch wird kein Sehlehn beim Husten herausbefi)rdert. Während des Schlafes treten die Anfälle nicht auf. Erkennung. Der Atmungs-Stinmu-itzenkranii)f ist ohne Spiegle! sofort zu erkennen. Über die Möglichkeit seiner Verwechslung mit Lähmung der Stimnn-itzenöffner haben wir bei dieser sclion g-esjjrochen. Ob wir einen vollständigen oder unvollständigen Krampf vor uns haben, zeigt am sichersten der Spiegel, obwol mit Hack anzunehmen ist. dass die Dauer des ersteren erheblieh kürzer ist, als diejenige des letzteren. Ist doch jeder Kram])f zuerst unvollstäiulig und erreicht doch jeder unvollständige auf seiner Höhe auch sein Ende. Der Tonbildungs-Stininu-itzenkrainpf kann von einer Stinnnband- lälimung auch ohne S])iegel schon daran unterschieden werden, dass die von ihm Behafteten bei ihren Si)rechversuclien stark pressen, was bei Lähnnmg nie der Fall ist. Der S])iegel gibt aber hier wie in den anderen Fällen den sichersten und genauesten Befund. Der eigentliche Tonl)ildungs-Stinnnritzenkrampf unterscheidet sich von dem mit Stottern verknüpften dadurch, dass bei diesem ein unfreiwilliges, zeitweise auf- tretendes, bald leichter, bald schwerer zu überwindendes Stocken (Wechsel- kräm])fe) oder jilötzliches Innehalten (Starrkrämpfe) in der Rede statt- findet ; dal)ei geraten zwar die Atnunigsnniskeln in heftig'c Bewegungen, aber es wird auch die Zunge fest an den Gaumen angedrückt und die Li])pen werden kräftig geschlossen, bis schliesslich die beabsichtigten Wiü'ter mit starkem Nachdrucke und unter Nacldass des Kram])fes herausgepresst werden (Com), was beim Tonbildungs-Stinnnritzenkrampfc nicht geschieht. Vorhersage. Im allgemeinen dürfte bei vollständigem Atnuings- Stinnnritzcnkrampfe die Aussicht günstig sein, während unvollständige Y'AWq mindestens zweifelhaft erscheinen müssen. Auch wird die Aussicht auf Heilung um so ungünstiger sein, je jünger und je weniger kräftig die bctroftene Person ist. lieim Tonbildungs-Stinnnritzenkrampfe ist die Heilung abhängig von der I rsache und der Dauer des Lei(lens. Auch ist die allgemeine Körperbeschaffenheit. sowie der Beruf von entscheidendem Einflüsse. Übrigens sind solche Fälle noch zu selten beobachtet, um aus denselben allgemeine Schlüsse ziehen zu kinuien. Die Stinunritzenkrämpfe beim Stottern sind im allgemeinen günstig zu beurteilen. Behandlung. 15eini Atnnnigs-Sthnnn-itzenkrampfe nmss man während des Anfalles auf aufrechte Stellung des Oberkörpers Iknlacht$