Ein Beitrag zur Diagnose des Darmkrebses ... / vorgelegt von Abraham Adolph Wagner.

  • Wagner, Abraham Adolph, 1878-
Date:
1901
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Ein Beitrag zur Diagnose des Darmkrebses ... / vorgelegt von Abraham Adolph Wagner. Source: Wellcome Collection.

    26/32 (page 26)
    zu Irrthümern Veranlassung geben. So glaubte v. Bergmann einmal mit Sicherheit einen Tumor des Coecum diagnosticieren zu dürfen, während sich bei der Operation ein in der Fossa iliaca detra adhaerend gewordenes Magencarcinom vorfand. Hahn berichtet über einen 19 jährigen Mann, wel¬ cher in der rechten Seite einen höckrigen Tumor aufwies, der für eine vergrösserte Niere gehalten wurde. Bei der Laparotomie (Simon scher Schnitt) zeigte sich die rechte Niere gesund und an der richtigen Stelle. Nach Eröffnung des Peritoneum fand sich ein kindskopfgrosser Tumor des Darms, welcher auf das Coecum übergegangen war. Der Tumor erwies sich als ein kleinzelliges Rundzellen¬ sarkom. Ueber ähnliche Irrtümer haben auch Czerny und von Esmarch berichtet. . . Noch grösser ja zuweilen unüberwindlich und selbst bei Opera¬ tionen nicht immer entwirrbar werden die Schwierig¬ keiten, wenn Tumoren des Darms — meist des Dickdarms — sich mit Verwachsungen von Th eilen desselben komplizieren. . . Diese gleichfalls durch weitere Beispiele zu erhärtenden Thatsachen zwingen uns in jedem Falle zu grösster Reserve betreffs des Sitzes einer Neubildung. . . Dann kommt es vor allem auf den Nachweis einer Darm¬ stenose an. Sind die Symptome derselben gut ausgeprägt, so kann man meist per exclusionem auf den richtigen Weg kommen; man muss daher, abgesehen von den subjektiven Schilderungen, vor allen Dingen sein Augenmerk auf etwa sichtbare Darmperistaltik richten. . . Fehlt das Symptom der Darmstenose, so ist die Möglichkeit einer Diagnose nur dadurch gegeben, das andere objektive Zeichen, vor allem Darmblutungen und Eiteranwesenheit in den Stühlen zur Klärung beitragen. Wie Noth¬ nagel hervorhebt, kann bei Entleerung blutig-eitriger