Die Hydrotherapie des Typhus / von Ernst Brand.

Brand, Ernst, 1827-1897.

Date:: 1861

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Credit: Die Hydrotherapie des Typhus / von Ernst Brand. Source: Wellcome Collection.

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Blutcrkranknug-, luibe ich zwei Mal beobachtet; 1 Mal mit glücklichem, das andere Mal, wo beide Lungen afficirt waren, mit unglücklichem Ausgange. Diese Form des degenerirten Typhus ist keineswegs selten. D. A. Willüß führt sie in dem Bericht über die Prager pathologisch - anatomische Anstalt*) innerhalb 4 Jahren 12 Mal an, und in dem Berichte über das k. k. allgemeine Krankenhaus in Wien vom Jahre 1856/57 ist sie 4 Mal erwähnt, jedes Mal mit tödlichem Ausgange. Die Prognose ist schlecht, Vogt''*) sagt sogar, sie führe immer zum Tode. Doch führt Lebert einen geheilten Fall***) und Leder er einen zweiten bei einem zwölfjährigen Mädchen an, der in Genesung endet. Diesen reiht sich der folgende in ausgezeichneter Weise an. Was die Behandlung betrifft, so kommt die locale im Verhältniss zu der allgemeinen kaum in Betracht. Die Bluterkrankung ist so enorm, die Funktion des Gehirns und Nervensystems liegt so tief darnieder, der Organismus ist in allen Theilen so sehr erschüttert, dass die täglich und stündlich von allen Seiten drohenden Gefahren die ganze Aufmerksamkeit absorbiren. Es handelt sich hier vorwiegend und fortwährend nur um augenblickliche Lebens- rettung; gelingt es, diese zu gewinnen, so kann man auch auf Wiederherstellung- rechnen. Die Eettung hängt allein von der Zeit ab. Man muss eben laviren und mit höchster Ausdauer die Gesetze in Anwendung bringen, die sonst beim Typhus ihre Vollgültigkeit haben. Die nassen Umschläge um Brust und Rücken mindern die Hitze, verringern die Beklemmung, und befördern die Expectoration; der Husten ist, so lange brandige Massen vorhanden sind, ein nothwendiges Uebel, das man ruhig gewähren lassen muss; erst nach Entfernung derselben mögen die erwähnten hustenstillenden Mittel ihre Anwendung finden. *) Prag. Viertelj. 1853, X, 2. **) Schweiz. Monatsschr. für praktische Medizin 1856, August und September. ***) Deutsche Klin. 1855, 23—27.