Die Refractionsentwicklung des menschlichen Auges / J. Herrnheiser.

  • Herrnheiser, J.
Date:
1892
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Credit: Die Refractionsentwicklung des menschlichen Auges / J. Herrnheiser. Source: Wellcome Collection.

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    Ich kann dalier auf Grund meiner Erfahrung mich dahin aus- sprechen : Das von SUUing aufgestellte Gesetz „die niedrige Orbita begünstigt das Zustandekommen der Myopie1', ist für die hiesige Be- völkerung nicht verivendbar. — Ausser den kurzen, der StiUingschen Theorie gewidmeten Mit- theilimgen will ich in diesem Aufsatze die auf die Myopiefrage Bezug habenden klinischen Thatsachen nicht vorbringen, da icli dieselben in einer späteren Publication ausführlicher zu verwerthen beabsichtige. Hiegegen möchte ich noch Einiges betreffs der hyper- metropisclien Re-f rnction anführen, welche im Vergleiche zur Myopie das Interesse der Ophthalmologen in viel geringerem Maasse in An- spruch genommen hat. Ich habe schon früher bei den verschiedenen Lebensperioden die Procentverhältnisse der einzelnen Grade der Hypermetropie angegeben und stelle der bequemen Uebersicht halber die Procentsätze der einzelnen Hyperopiegrade in einer Tabelle zusammen: Procentsatz der Hypermetropiegrade. Alter ID. 2 D. 3 D. 4 D. 5 D. 6 D. 7 D. 8 D. Säuglinge 29.25 35.75 16.11 13.07 3.76 1.56 1—6 Jahre 41.36 36.78 10.20 6.34 2.04 1.02 — 6—12 Jahre 41.32 34.15 12.83 7.17 2.64 1.32 — 0.38 12—20 Jahre 44.29 32.15 9.60 8.80 3.33 1.62 0.20 — 20 u. darüber 38.49 30.40 19.18 7.08 2.62 1.69 0.39 0.15 Zahl der Augen 1918 392 530 989 4281 Summe 8110 Die Rubriken der einzelnen Quinquennien von 20 Jahren und darüber führe ich nicht des genaueren aus, weil in der That die Schwankungen der einzelnen Procentsätze für die verschiedenen Hypermetropiegrade ganz unbedeutende sind, und ich in den Haupt- tabellen den Mittelwerth angegeben habe. Bei Betrachtung dieser neben ein ander gestellten Daten bemerkt man, dass grössere Scliwankungen nur in den ersten 3 Graden der Hypermetropie vorkommen. Die Refractionsgrade von 4 D und darüber weisen nur ganz minimale Veränderungen auf. So beträgt ja in der Tabelle der Neugeborenen der Procentsatz für 6 D 1.56 °/0 und in der Tabelle der Individuen im Alter von 20 Jahren und darüber 1.69 °/0, während bei den niedrigen Stufen Schwankungen bis auf 15 °/0 sich vorfinden. Welchen Schluss erlaubt uns nun diese Thatsache? Es lässl sich, wenn auch nicht mit apodictischer Sicherheit, so doch mit einer grossen Wahrscheinlichkeit auf Grund dessen behaupten, dass die höheren Grade von llypermetroyk angehören sind, d. h., dass sie einen Refractionszustand darstellen, tvelcher sich im Laufe des ganzen Lebens sehr wenig hat. —