Die Refractionsentwicklung des menschlichen Auges / J. Herrnheiser.

  • Herrnheiser, J.
Date:
1892
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Refractionsentwicklung des menschlichen Auges / J. Herrnheiser. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

    26/40 (page 24)
    Feilchenfeld hat im Ganzen 672 Personen mit 1265 Augen zusammengestellt, bei denen im Zeitintervallen von durchschnittlich 3-5 Jahren die Kefractionsveränderungen bestimmt wurden. Er trennt auch ganz richtiger Weise die jugendlichen Individuen von den Erwachsenen und sagt betreffs letzterer folgendes: „Für welches Alter aber die Grenze festgesetzt werden soll, ist mit absoluter Sicherheit nicht anzugeben. Ich glaube das 20. Jahr als solches gelten lassen zu Mnnen. Er fand bei jugendlichen Augen von Emmetropen und Hypermetropen die Refraction häufig stationär bleiben, während dies bei ursprünglich Myopen viel seltener der FaU ist. Eine Abnahme des Brechzustandes wurde in einer nicht unbeträchtlichen Procentzahl von Augen und zwar bei Emme- tropen in 21.74 °/0, bei Myopen in 14.52 o/0 bei Hypermetropen gar in 44.12 °/o gefunden. Für die Hypermetropen erklärt er es sich „zum grossen Theile dadurch, dass, da H. I bei seinen Unter- suchungen nicht ausgeschlossen ist, ein theilweises Manifest werden der H. t. eine Abnahme des früher betimmten Brechzustandes vortäuscht- . Bei den Erwachsenen ergaben sich ihm folgende Verhaltnisse. Bei 143 ursprünglich als emmetrop bestimmten Augen, in 9.09 °/0 Zunahme und in 38.46 °/o Abnahme, bei 256 myopen Augen in 35 55 o/o eine Progression und in 23.83 °/0 eine Regression bei 388 hypermetropischen Augen in 16.75 °/0 eine Vermehrung und m 44 85 °/o eine Verminderung der ßefraction. Im Gegensatze zur Jugendperiode nimmt also die Abnahme der Refraction beträchtlich zu „und zwar nach dem 50. Lebensjahre, von welcher Zeit an ungefähr die totale Hypermetropie manifest geworden zu sein pflegt. Im Weiteren schenkt Feilchenfeld der Frage der „senilen Myopie erhöhte Aufmerksamkeit, es konnte ihm bei dem sorgfältigen Studium seiner Tabellen diese auffallende Thatsache nicht entgehen. Er constatirte im Gegensatze zu der von Bonders aufgestellten These, dass mit zunehmendem Alter eine Abnahme der Refraction statt hat, die auf ein Dichterwerden der Linse und besonders auf die ver- mehrte Gleichmässigkeit der Dichtigkeit in den verschiedenen Schichten zurückzuführen ist, eine Zunahme des Brechzustandes der Augen selbst bei den höchstbejahrten Personen - ich an seiner Stelle hätte geschrieben, gerade bei höchstbejahrten Personen - Seine Meinung geht dahin, dass im Verhalten der Linsensubsüinz selbst die Ursache der Refractionszunahme zu suchen sei und dass die Bildung eines Altersstaares hiebei eine grosse Rolle spiele. Er giebt eine Zusammenstellung von allen Fällen, bei denen sich nach der ersten Untersuchung eine Cataracta entwickelte, die bei