Der typische Frühsommer-Katarrh : oder das sogenannte Heufieber, Heu-Asthma / Von Philipp Phoebus.

  • Phoebus, Philipp, 1804-1880.
Date:
1862
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Credit: Der typische Frühsommer-Katarrh : oder das sogenannte Heufieber, Heu-Asthma / Von Philipp Phoebus. Source: Wellcome Collection.

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    § 52. 1. Mehrere — in Gerüchen (hauptsächlich aus der Gras- wein und Staub (auch anderswo her) m bestehende — Schädlichkeiten, welche während der Accesse des tFSK ausge- zeichnet stark wirken und, wie wir mit Bestimmtheit nach- weisen können, Verschlimmerungen herbeiführen (§ 61 -68), werden von nicht wenigen, nichtärztlichen und selbst ärztlichen, Beobachtern auch beschuldigt, die ganzen Ac- cesse hervorzurufen. Nicht ein einziger von jenen Beob- achtern beschuldigt diese Schädlichkeiten allesammt; die Meisten greifen vielmehr nur Eine solche Schädlichkeit heraus (z. B. die allgemeine Grasblüthe, oder blühendes Ruchgras, Roggen- blüthe, Heu, u. s. w.) , Manche ein Paar. Jeder von ihnen hat eine solche Schädlichkeit speciell ins Auge gefasst, ihre Wir- kung bei sich selber, z. Th. auch noch bei Anderen, beobach- tet. Mit Roggenblüthe und Heu ist von manchen Patienten förmlich experiinentirt worden — freilich immer nur sehr un- vollkommen , denn das Experimentiren bestand immer nur darin, dass der Patient sich wiederholt, während des Accesses, ab- sichtlich jener Schädlichkeit aussetzte und dadurch jedesmal alsbald eine Verschlimmerung herbeiführte, was natürlich nicht beweisen (sondern höchstens die Vermuthung begründen) kann, dass die Schädlichkeit auch den Access hervorzurufen im Stande ist. Mancher Pat. behauptet von einer solchen einzelnen Schädlichkeit, dass sie für seinen Fall eine nothwendige Bedingung des Accesses sei, dass also ohne sie es nicht zu einem Accesse kommen würde; aber nicht ein Einziger hat das unent- behrliche Gegen - Experiment angestellt — wenigstens hat es Keiner genügend, einigermassen beweisend, angestellt *02 — 191 Weshalb ich Gerüche und Staub hier zusammen besprechen muss , s. in § 61. 102 Am ersten könnte es noch bei Pat. 10 scheinen, als habe er ein solches Gegen-Experiment einigermassen beweisend angestellt. Denn er giebt an (vgl. S. 76-77), dass er in gewissen Frühsommern, wo er sich in südlichen Gegenden befunden habe, in denen kein Roggen gebaut wird, keinen Access erlitten. Er findet es hiernach wahrscheinlich, dass bei ihm die Roggenblüthe eine nothwendige Bedingung dafür sei, dass in einem gewissen Jahre es zu einem Access komme. Ich habe aber be- reits S. 76 - 77 diese Folgerung mehrseitig entkräftet; und schon deshalb, weil bei jenen Aufenthalten in fremden Ländern gar mancherlei 8