Lehrbuch der fracturen und luxationen für ärzte und studierende / bearb. von Dr. Albert Hoffa.

  • Hoffa, Albert, 1859-1907.
Date:
1888
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Credit: Lehrbuch der fracturen und luxationen für ärzte und studierende / bearb. von Dr. Albert Hoffa. Source: Wellcome Collection.

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    sind von einander durcli vorspringende massive Stützpfeiler ge- trennt und von zahlreichen Kanälen und Löchern durchsetzt. Die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der einzelnen Theile der Schädelbasis wird dadurch sehr verschieden. Im Allgemeinen ist sie viel spröder als das Schädeldach, dessen Knochenlagen ziemlich gleichmässig zusammengesetzt sind. Der Schädel, als Ganzes, besitzt eine grosse Elasticität. Lässt man einen frischen Schädel auf den Boden fallen, so macht er mehrere Sätze, wie ein Billardball. Comprimirt man denselben langsam zwischen Schraubstöcken in einem Durchmesser^ so ver- grössern sich die andern um mehrere Millimeter. Wird die Elasti- citätsgrenze überschritten, so bricht der Knochen an der schwäch- sten, resp. der am meisten gebogenen Stelle. Die Formveränderung ist bei frontalem Druck (Querdruck) grösser als bei sagittalem Druck (Längsdruck). Es bricht deshalb bei Querdruck der Schädel schon bei geringerer Belastung als bei Längsdruck. Der senk- rechte Durchmesser verändert sich bei Quer- und Längsdruck fast gar nicht. Die Bruchlinien laufen stets den Druck- linien parallel. Bei einer Gewalt, die von der Stirn gegen das Hinterhaupt wirkt, entsteht also ein Längs- (Sagittal-)bruch, bei einer Gewalt, die von einer Schläfe zur andern wirkt, ein Querbruch (Messerer). Der Elasticitätsmodulus der Schädelkno- chen entspricht naich. v. Bergmann etwa dem des Messings. Die Tabula externa und interna besitzen einen gleichen Elasticitäts- coefficienten. Das Schädeldach ist durch seine Form und exponirte Lage Verletzungen leicht zugänglich, der Schädelgrund dagegen vor solchen durch das ihn deckende Skelett des Gesichtes einerseits, und mächtige Muskellagen andererseits mehr geschützt. Frequenz der Schädelbrüche. Die Brüche des Schädels sind im Frieden relativ seltene Verletzungen, indem sie nur 1,4^ aller zur Beobachtung kom- menden Fracturen ausmachen. Im Kriege, und zwar im Belager- ungskrieg sieht man sie ungleich viel häufiger, da Rumpf- und Gliedmassen hier in den Batterien Deckung finden. Sie erreichen dann eine Frequenz von 10 und 25 ^. Ein Theil der Schädel- brüche bleibt auf das Schädelgewölbe beschränkt, ein anderer verbreitet sich über Dach und Grund, ein dritter, und zwar der kleinste, gehört allein der Schädelbasis an.