Über die Herkunft der Lymphozyten und ihre Schicksale bei der Entzündung / Felix Marchand.

  • Marchand, Felix, 1846-1928.
Date:
1913
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Credit: Über die Herkunft der Lymphozyten und ihre Schicksale bei der Entzündung / Felix Marchand. Source: Wellcome Collection.

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    der peripherischen Zellschicht von der ursprünglich soliden Zellmasse der Blutinseln nach. Neuerdings trat für dieselbe Entstehung der Blutinseln bei Vogel- embryonen aus dem Entoderm, aus den Dotterträgern des Keimwalles, Gr aper88) (aus dem Institut Rabls) ein; auch die embryonalen Gefäße (einschließlich der Herzanlagen) erklärt er durch Hinein wachsen von der Peripherie. Blutkörperchen und Endothelzellen (Gefäßwandzellen) sind desselben entodermalen Ursprungs, nur nachträglich differenziert. Wesentlich verschieden davon ist die ausführliche Darstellung von Rückert 239) undMollier 182) in dem Hertwigschen Handbuch auf Grund ausgedehnter Untersuchungen. Nach Rückert entstehen die Blutinseln bei Vögeln in der Peripherie des Gefäßhofes aus mesodermalen Elementen (wobei allerdings die Bildung des ventralen Blattes des peripherischen Mesoblast nicht auf den Primitivstreifen sondern auf Abspaltung vom Hypoblasten zurückgeführt wird). Die Gefäßwandzellen trennen sich an der Peripherie von der soliden Zellmasse, die zu Blutkörperchen wird. Die blutleeren Gefäße des Embryonalkörpers entstehen an Ort und Stelle aus Ketten mesodermaler Zellen, die nachträglich mit den Blutinseln in Verbindung treten. Die Gefäßwandzellen sind demnach desselben Ursprungs wie das Bindegewebe, das Mesenchym. Auch nach Wera Dantschakoff49) entstehen die Blutgefäßanlagen bei Vögeln und Reptilien aus dem Mesoblast, doch tritt hier insofern eine Sonderung ein, als die innerhalb der Gefäße entstehenden Blut- bildungszellen sämtlich zu Erythrozyten werden, daß also hier eine ge- trennte Erythro- und Leukopöese besteht (s. unten). Bei Säugetieren (Kaninchen) sind die Verhältnisse erheblich anders als bei Vögeln, da ein eigentlicher Keimwall nicht vorhanden ist. Kölliker hatte die Bildung der Blutinseln bereits als wahrscheinlich dem Mesoderm angehörig bezeichnet. Van der Stricht 274) fand an der Peri- pherie der Area opaca (bei Kaninchen von 7 Tagen 20 Stunden) Reihen von unterbrochenen Zellhaufen, die nach ihm unzweifelhaft dem bereits bis an die Peripherie reichenden Mesoblasten an gehören, da sie sich überall (auch von der ersten Entstehung an), scharf von dem hier ein- schichtigen Entoblasten mit seinen dotterhaltigen Zellen abgrenzen. Die Zellhaufen (Mesoblastinseln) bestehen aus großen runden Zellen mit großen Kernen; sie enthalten noch wenig oder kein Hämoglobin, sind aber sämtlich Erythroblasten von gleichem Charakter; nirgends finden sich „farblose“ Zellen. Die erste Anlage einer Endothelmembran entsteht auf Kosten einiger der peripherischen Zellen. Wesentlich übereinstimmend in bezug auf die mesodermale Ent- stehung, jedoch abweichend in bezug auf die Bildung der ersten farb- losen Zellen, ist die neuere Darstellung Maximows165), der die Blut- und Gefäßbildung bei Säugetieren (besonders Kaninchen) mit den besten histologischen Methoden untersuchte und mit bekannter Vollkommenheit bildlich darstellte. Maximow berücksichtigte besonders die Bildungs- weise der verschiedenen Blutelemente, während bisher meist nur von Blutzellen im allgemeinen, d. h. von den Jugendformen der roten Blut- körperchen die Rede war. Nach diesem Autor (1. c. S. 159) wird die Entstehung der Blutinseln beim Kaninchen dadurch eingeleitet, daß die ästigen oder lang ausgestreckten beweglichen Mesoblastzellen gruppen- weise zusammentreten, wobei die Ausläufer mehr oder weniger ein- gezogen werden und die dicht zusammenliegenden Zellen zum größeren Teile rundliche Formen annehmen. Die ersten Endothelien und die ersten