Ueber Adenome der Nieren : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde bei der hohen medicinischen Facultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn eingereicht am 7. August 1885 / von Karl Wiefel.

  • Wiefel, Karl, 1861-
Date:
1885
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Credit: Ueber Adenome der Nieren : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde bei der hohen medicinischen Facultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn eingereicht am 7. August 1885 / von Karl Wiefel. Source: Wellcome Collection.

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    bekanntlich abgesprengte Teile vom Nebennierengewebe nicht selten angetroffen werden. 2. Die Beschaffenheit der Zellen spricht gegen ihren Ursprung aus den Epithelien der Harnkanälchen. 3. Der Fettgehalt der Zellen ist in der Bindensubstanz der Nebenniere ein ganz regelmässiger Befund, während eine Fettinfiltration an den Epithelien der Harnkanälchen, ohne dass diese zu Grunde gehen, nicht vorkommt. Ferner aber fanden sich alle Tumoren bei alten Leuten, bei denen die Nebennierenrinde gewöhnlich viel Fett enthält. 4. Die Geschwulstkapsel sowohl bei der struma als bei den nicht weiter entwickelten Nebennierenstückchen kann sehr wohl durch eine Zellwucherung im interstitiellen Nierengewebe hervorgegangen sein. Meist enthält sie grös- sere Blutgefässe. 5. Die reihenweise Anordnung der Zellen in den drüsenähnlichen Abschnitten entspricht dem Bilde der Neben- nierenrinde, während die unregelmässigen kleinen Zellen- gruppen in den mittleren Theilen an die Marksubstanz der Nebenniere erinnern. Gehen wir nunmehr zur Untersuchung der uns vor- liegenden Tumoren über, so werden wir folgende Verhält- nisse antreffen. An einer Niere, die sonst nichts Abnormes bietet, fan- den sich zwei Tumoren. Der grössere derselben liegt dicht unter der tunica albuginea und lässt diese Stelle heller erscheinen als die umgebende Nierenoberfläche, über welche er nur unbedeutend prominirt. Legt man einen Schnitt senkrecht zur Oberfläche durch die Geschwulst, so findet man, dass dieselbe eine rundliche Gestalt von etwa sieben Millimeter im Durchmesser hat und nach der Tiefe zu, gegen die Marksubstanz, leicht keilförmig ist. Auf der Schnittfläche ist der Unterschied der Färbung noch deut- licher als auf der Nierenoberfläche: der Tumor erscheint hellgrau und grenzt sich scharf gegen das dunklere Nieren- gewebe ab.