Die Krankheiten des Ohres und deren Behandlung / von Arthur Hartmann.

  • Hartmann Arthur, 1849-1931.
Date:
1881
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Credit: Die Krankheiten des Ohres und deren Behandlung / von Arthur Hartmann. Source: Wellcome Collection.

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    Flöhe und Würmer im Ohre. Fremde Körper wurden von ihm mit Ohrlöffeln, Pincetten, Häkchen und Sonden entfernt, auch gab er schon an, wie man das verhärtete Ohrenschmalz zu erweichen und das Ohr mit. lauem Wasser oder Oel zu reinigen habe. Celsus macht in seiner compilatorischen Bearbeitung der Medicin (zur Zeit Christi Geh.) darauf aufmerksam, dass die Ohrenkrank- heiten viel gefährlicher sind, als die Augenkrankheiten, da sie bis- weilen zur Verrücktheit und zum Tode führen; „Ergo ubi prim um dolorem aliquis sensit, abstinere et continerc se debet.“ Er unter- scheidet den angeborenen und den durch Ulcerationen erworbenen Verschluss des äusseren Gehörganges, nur bei membranösem Ver- schluss, welcher mit der Sonde festgestellt wird, soll opcrirt werden. Die Operation wird ausgeführt mit Aetzmitteln, dem Glüheisen oder dem Messer, die so hergestellte Oeffnung soll durch einen Federkiel, der mit einer die Vernarbung befördernden Salbe bestrichen ist, offenerhalten werden. Celsus giebt eine gute Anweisung über die Entfernung von Fremdkörpern. Ins Ohr gekrochene Flöhe sollen mit Wolle, die mit klebrigen Stoffen getränkt ist, gefangen werden. Leblose Körper werden durch kräftiges Ausspritzen mit der Ohr- spritze (auriculario clystere) oder mit der Sonde oder einem ge- krümmten stumpfen Haken ausgezogen (specillo auriculario aut hamulo retuso paulum recurvato protrahendum est). Ein nicht un- zweckmässiges Verfahren besteht ferner darin, den Patienten auf einem Tisch liegen zu lassen, das Ohr mit dem Fremdkörper nach der Platte gerichtet; wird mit dem Hammer auf den Tisch geklopft, so fällt heraus, was darin ist. Zerrissene Ohrläppchen werden nach Celsus durch die blutige Naht vereinigt, auch wird schon der plastischen Operation zum Ersatz von Substanzverlusten gedacht. Bei Galen von Pergamos (131—210 n. Chr.), werden neben seinen anatomischen und physiologischen Mitteilungen auch die Ohrenkrankheiten sein’ eingehend behandelt, und teilt er dieselben in 5 Classen nach den Symptomen: 1) Qzaiyia, auris dolor., 2) Bccqvijxota, auditus gravitas, 3) KiocpöxrjS, surditas, 4) ltaqay.ouGiQ s. naqaxorj, obauditio, 5) naqay.00Of.icaa, auditus hallucinationes. Er stellt bestimmte Grundsätze für die Behandlung der einzelnen Krank- heiten auf und polemisirt gegen die bei der Behandlung von Ohren- krankheiten roh empirisch verfahrenden Aerzte. Die praktischen Aerzte zur Zeit Galen’s scheinen kritiklos die verschiedensten Mittel gegen Ohrenkrankheiten in Anwendung gezogen zu haben. — Galen weist darauf hin, dass bei der Behandlung die Ursache des Leidens