Beitrag zur Therapie der Myopie / von H. Schiess-Gemuseus.

  • Schiess, Heinrich, 1833-1914.
Date:
1872
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Credit: Beitrag zur Therapie der Myopie / von H. Schiess-Gemuseus. Source: Wellcome Collection.

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    Offenbar befindet sich gegenwärtig die Lehre von der Myopie in einer gänzlichen Umgestaltung. D o n d e r s, dem ja aller Zeiten das ausserordentliche Verdienst ge- hören wird, in die chaotische Welt der Accomodations- und Refractionslehre' Ordnung und Klarheit gebracht zu haben, nimmt an, dass nur dann Myopie vorhanden sei, wenn bereits eine Axenverlängerung des Bulbus einge- treten. D o n d e r s führt zwar übereinstimmend mit Junge an, dass zur Myopie hohen Grades häufig Accomodations- krampf hinzutrete. Es wird diesem Faktum aber keine grosse Bedeutung zugemessen. Dobrowolsky's*) Ver- dienst ist es, nachgewiesen zu haben, dass in einer gros- sen Anzahl von Myopien und zwar bei leichten und hochgradigen Formen, ein complicirender Krampf bestehe, der durch Anwendung von Atropin aufgehoben werden könne. Damit rückt natürlich der Fernpunkt weiter binaus, der Grad der Myopie wird ein geringerer. Ausserdem macht Dobrowolsky auf das Vorkommen von schein- barer Myopie bei ursprünglich hypermetropischen Augen aufmerksam, was übrigens schon Liebreich**) in einem *) Dobrowolsky, Beiträge zur Lohre von der Anomalie der Refraction und Accomodation des Auges. Klinische Monatblätter für Augenheilkunde. VI. Jahrgang. Ausserordentliches Beilageheft. **) Liebreich. Scheinbare Kurzsichtigkeit bei übersich- tigem Bau und Accomodationskrampf. Gräfe's Archiv für Ophthal- mologie VIII. I. pag. 259.