Beitrag zur Therapie der Myopie / von H. Schiess-Gemuseus.

  • Schiess, Heinrich, 1833-1914.
Date:
1872
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Credit: Beitrag zur Therapie der Myopie / von H. Schiess-Gemuseus. Source: Wellcome Collection.

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    nen. Irgend einen Nachtheil für die Aug-en des Patien- ten hat das Verfahren nicht; im Gegentheil sah ich einige Mal die Sehschärfe steigen. Wenn von einer Seite bemerkt worden, dass das Ver- fahren wohl keine praktische Bedeutung habe, da man ja nicht alle Jahre eine Atropinkur machen könne, so ist das wohl ein sehr aphoristisches Urtheil, dem keine eige- nen Beobachtungen zu Grunde liegen. Man könnte auch, wie Franklin in einem ähnlichen Falle mit der Gegen- frage antworten: „Wozu nützt ein neugeborenes Kind? Ich glaube, wenn man durch eine jährlich wiederholte Atropinkur einem Menschen über die schlimmsten Jahre der Progressivität der Myopie weghelfen könnte, so würde es noch recht viele Leute geben, die sich gerne einem solchen unbequemen Verfahren unterziehen wür- den und meiner Ansicht nach thäten sie auch recht daran. Hosch hat bereits darauf hingewiesen, dass schon in den Fällen, wo einige Zeit nach der Kur die Myopie die gleiche geblieben, wie vorher, ein positives Resultat vorliege, da ja bekanntlich jede Myopie in den Jahren, in welche unsere Beobachtungszeiten fallen, eine pro- gressive ist. Könnte ich z. B. einem Myopen von Vso? der im 12. Jahre zu mir kommt, bis in's 18. Jahr seine Myopie auf '/20 erhalten, während sie sonst auf Yio her- untergegangen sein würde, so hätte ich diesem Menschen einen sehr wesentlichen Dienst geleistet. Dass eine derartige Progressivität aber keineswegs zu den excessi- ven gehört, werden mir alle erfahrenen Fachgenossen gerne zugestehen. Wer sich aber die Mühe nimmt, meine Beobachtungen, wie sie in den Tabellen vorliegen, genau anzusehen, ehe er ein eigenes Urtheil abgiebt, der wird eine ganze Reihe von Beobachtungen vorfinden, wo nicht nur unmittelbar nach der Kur, sondern noch Wochen und Monate nachher eine entschiedene Besserung