Zur Casuistik der operablen Ovarial-Carcinome ... / von Paul Schneider.

Schneider, Paul, 1867-

Date:: [1891]

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Credit: Zur Casuistik der operablen Ovarial-Carcinome ... / von Paul Schneider. Source: Wellcome Collection.

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formgaze, Salicylwatte, Bruns’scher Watte und grosser Bauch¬ binde. Die Dauer der Operation betrug 40 Minuten. Mittags 12 Uhr: Temperatur 37,2°; Puls 120. Im Laufe des Nachmittags tritt keine Steigerung der Tem¬ peratur über 37,3° ein. Da Patientin über Durst klagt, so werden ihr Eispillen verordnet. 2 6. April, vormittags 8 Uhr: Die Temperatur beträgt 36,9°, Puls 108. Der Schlaf war schlecht, das Allgemeinbefinden gut. Nachmittags 3 Uhr steigt plötzlich die Temperatur bis auf 40,1°, die Pulsfrequenz auf 140. Ein Abgang von Flatus erfolgt nicht; es ist kein Erbrechen, kein Schmerz vorhanden. Das subjektive Befinden ist ein gutes. (Euphorie.) 2 7. April: Patientin hat in der verflossenen Nacht wenig geschlafen. Im übrigen ist ihr Zustand wie gestern. Deshalb wird ihr um 9 Uhr ein Vollbad von 12 Minuten bei 28°—22° R. gegeben, das jedoch nur eine geringe Einwirkung auf Puls und Temperatur zeigt. Nachmittags 1 Uhr und 6 Uhr werden ihr Vollbäder in derselben Weise gegeben, gleichfalls ohne Erfolg. Seit 1 Uhr ist der Puls kaum zu fühlen, am Herzen zählt man 170—188. Man sucht die Kranke durch Wein, Champagner, Oleum camphorat. wieder zu beleben. Subjektive Beschwerden sind zuerst gar nicht vorhanden; erst gegen Abend 8'/2 Uhr klagt Patientin über Schmerzhaftigkeit des Abdomen. Erbrechen ist nicht auf¬ getreten. Nachmittags 8 Uhr 55 Min.: Der Exitus letalis ist eingetreten. Am folgenden Morgen wird durch Herrn Prof. Marchand im pathologisch-anatomischen Institut die Section ausgeführt. Das Ergebnis derselben ist folgendes: Nach Eröffnung der Bauchhöhle findet man den oberen Teil der peritonealen Naht in einer Länge von 7-—8 cm gelockert, während der untere Teil frisch vereinigt ist, durch leichte, blutig rötliche, fibrinöse Auflagerungen bedeckt. Dieselben Auf¬ lagerungen finden sich auch an den Wundrändern im oberen Teile. Im unteren Teile liegt eine Anzahl wohlerhaltener Cat¬ gut-Nähte, welche in den erwähnten fibrinösen Massen leicht eingebettet sind, während im oberen Teile die Catgut-Fäden ge¬ lockert, nicht mehr geknotet und leicht hervorzuziehen sind (im ganzen 9), wobei sich die Stichkanäle mit eitrigen Tröpfchen gefüllt zeigen. In der Bauchhöhle befindet sich eine mässige Menge blutiger trüber Flüssigkeit (ca. 300 cbcm). Die Darmschlingen sind sämmtlich ziemlich aufgetrieben; der Peritonealüberzug ist meist blass, aber mit stärker geröteten, unregelmässig fleckigen Streifen bedeckt, welche in der Mitte der Bauchhöhle im unteren Teile vielfach rauhe zarte Auflagerungen erkennen lassen. An einigen . M5