Die Oxalurie : vom Standpunkte des praktischen Arztes / von Gustav Baar.

  • Baar, Gustav, 1872-
Date:
1908
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Credit: Die Oxalurie : vom Standpunkte des praktischen Arztes / von Gustav Baar. Source: Wellcome Collection.

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    gefunden, wie aus der beigefügten Tafel ersichtlich ist; als Oxalurie xax’ eco/^v wurden aber nur jene Fälle von mir an- gesprochen, die konstant über 20 mg pro Liter Oxalsäure im frischen Urin ausschieden. Ätiologie. Beschuldigt wurden: 1. Die exzessive Einfuhr von Fleisch und Albuminaten. Die nächste Folge hiervon wäre die abnorm große Menge von Creatin und Harnsäure, ferner von Oxalursäure und Oxalsäure, welch letztere, da sie nicht in genügender Menge ver- brannt, Veranlassung zur Oxalurie geben würde. Etwa nach fol- gendem Schema: Harnsäure! | Harnstoff , rn Oxalursaure { ^ , .. Cü2 \ CyX3.ls3.urc | j j Nun gab Fürbringer 8 Versuchspersonen 2—6^ Ammon, urate pro die. In 4 Fällen zeigte sich gar kein Einfluß auf die Oxalsäureausscheidung, in 3 Fällen eine Zunahme und in einem Falle 1 Abnahme. Gaglio wies nach, daß Oxalsäure im Organis- mus überhaupt keine Oxydation erfahre. 2. Exzessive Einfuhr von Kohlehydraten, das ist Zucker, Stärke und Dextrin. Die Bedeutung des Zuckers für die Produktion der Oxalsäure glaubt Burggrave an Hunden dadurch nachge- wiesen zu haben, daß diese, wenn bloß mit Fleisch genährt, im Urin keine Oxalsäure zeigten, jedoch ansehnliche Mengen von Oxal- säure im Urin hatten, wenn ihrer Fleischkost eine ansehnliche Menge Zucker zugesetzt wurde. Kühne war imstande, durch langsame Oxydation des Zuckers mit Salpetersäure Oxalsäure zu erzeugen und Arnoldo Cantani publizierte 1880 20 Fälle, die er zum großen Teil klinisch genau beobachtete, die auch alle dieselben Symptome der Oxalurie zeigten wie meine Fälle. Doch behauptet Cantani, daß in allen seinen Fällen jene Symptome nur bei gemischter Kost auftraten, sich bei mehl- und zuckerhaltiger Kost vermehrten und erst bei exklusiver Fleischdiät verschwanden. Ja, er geht sogar so weit, zu behaupten, daß seine Patienten, wenn sie nur 3 Monate lang auf exklusiver Fleischdiät gehalten wurden, die Oxalurie verloren, die nachher selbst bei gemischter Kost nicht wiederkam. In manchen seiner b älle waren die Symptome namentlich im Stadium der Absorption einer größeren Mahlzeit ausgesprochen (gemischt natürlich), also 4—6 Stunden nach derselben. Dies würde mit den Angaben Primaveras übereinstimmen, der die meisten oxalsauren Salze 4—6 Stunden nach der Mahlzeit im Urin vorfand. Wenn aber Süßigkeiten, wie Cantani meint, Oxalsäureausscheidung bewirken, warum haben Kinder, die doch sehr viel Süßigkeiten essen, so selten Oxalurie? Unter 954 Patienten nur einmal beobachtet (M. 5).